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Holzkirchhausen: Gemeinderat Helmstadt berät über SüdWestLink-Trasse

Holzkirchhausen

Gemeinderat Helmstadt berät über SüdWestLink-Trasse

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    Diese Flur- und Waldstücke zwischen Helmstadt und Holzkirchhausen könnte bald die Stromtrasse des Südwestlinks zerschneiden.
    Diese Flur- und Waldstücke zwischen Helmstadt und Holzkirchhausen könnte bald die Stromtrasse des Südwestlinks zerschneiden. Foto: Jens-Eberhard Jahn

    Der Gemeinderat Helmstadt sprach in seiner jüngsten Sitzung über Stromnetzausbau und Haushalt. Kämmerer Manfred Winzenhöler wies darauf hin, dass die Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplan dränge. Jedes Jahr würden dafür Mittel eingestellt und nicht genutzt. Aus dem Gemeinderat kam der Hinweis, dass dies beim Unterhalt der Denkmäler nicht anders sei. Ein Ratsmitglied mahnte an, diese Planung mit Leben zu erfüllen und nicht nur mit 30.000 Euro im Haushalt aufzuführen.

    Eine wichtige Einnahmequelle seien laut Winzenhöler die Pachterträge vom Windpark, die sich auf etwa 300.000 Euro beliefen. Demgegenüber sinken die Einnahmen aus der Forstwirtschaft gegen Null. Ebenfalls rückläufig seien die Einnahmen aus der Grund- und Gewerbesteuer.

    1,5 Millionen Euro zahlt die Gemeinde im Rahmen der Kreisumlage an den Landkreis. Vom Freistaat erhält Helmstadt heuer im Rahmen der Schlüsselzuweisung 725.000 Euro. Fast 500.000 Euro können dem Vermögenshaushalt zugeführt werden.

    Der Vermögenshaushalt umfasst etwa 3,8 Millionen Euro. Knapp 3 Millionen sollen aus den Rücklagen entnommen werden. Über 100.000 Euro sind für die Feuerwehr vorgesehen. Dazu kommt eine Machbarkeitsstudie für ein Lagerhaus, dass gegebenenfalls zum Feuerwehrhaus umgebaut werden könnte.

    Ein weiterer großer Posten ist die Umgestaltung der Außenanlage des Kindergartens sowie eine PV-Anlage auf dem Gebäude. Alle zehn Jahre muss in den Abwasserkanälen eine Kamerabefahrung durchgeführt werden. Dies schlägt in diesem Jahr mit etwa 280.000 Euro zu Buche. Haushaltsplan, Stellenplan und der Finanzplan bis 2027 wurden vom Marktgemeinderat einstimmig angenommen.

    Der Großteil der Ausgaben fließt in das neue Gewerbegebiet, dass bei Helmstadt trotz erheblicher Bedenken des Bund Naturschutz (BUND) entstehen soll. Mehrere Millionen Euro seien für die Infrastruktur sowie Ausbau- und Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen.

    Umweltschutzrelevant ist auch der Bau der großen Stromtrassen. Ein Vertreter der Transnet BW berichtete in der Sitzung vom Stand der Planung des SüdWestLinks. Während der SüdLink bis 2028 fertig sein solle, beginne zurzeit für den SüdWestLink das Planfeststellungsverfahren. Bis 2037 soll die Inbetriebnahme der wichtigen Nord-Süd-Stromtrasse erfolgen. Entlang der künftigen Strecke soll ein 61 Meter breiter Arbeitsstreifen entstehen, der hinterher wieder bepflanzt werden kann, sowie ein 26 Meter breiter Schutzstreifen, der landwirtschaftlich nutzbar sein wird, aber nicht mehr als Wald.

    Der Landesbeauftragte des BUND, Martin Geilhufe, kritisiert, dass der Freistaat seit über zehn Jahren die dezentrale Bürgerenergiewende verschleppe. Der BUND fordert einen alternativen Netzentwicklungsplan.

    Auch aus dem Helmstädter Gemeinderat kamen Bedenken wegen der beim Bau befürchteten Umweltschäden. Statt einer Abholzung des Waldes zwischen Helmstadt und Holzkirchhausen wurde eine Spülbohrung vorgeschlagen. Viele Proteste hätten gezeigt, dass dezentrale Energieerzeugung von der Bevölkerung besser akzeptiert werde als der groß angelegte Bau von Trassen.

    Die Würzburger Landtagsabgeordnete Kerstin Celina (Bündnis 90 / Die Grünen) unterstützt die Trasse grundsätzlich. Es sei aber wichtig, dass auch Naturschutzaspekte und Anliegen der Gemeinden bei der Trassenfindung Berücksichtigung fänden. Celina erklärte gegenüber dieser Redaktion: "In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass immer gute Lösungen gefunden werden konnten, wenn Gemeinden sich konstruktiv einbringen. Das würden wir auch Helmstadt empfehlen". In Helmstadt hat nun die Diskussion um die neue Trasse begonnen.

    Auf der Tagesordnung des Gemeinderats standen des Weiteren Beschlüsse zur Umstellung von Straßenlaternen. Anträge auf Baugenehmigungen, davon eine im Außenbereich, wurden vom Rat befürwortet.

    Auf diesen Flächen bei Helmstadt soll ein Gewerbegebiet entstehen.
    Auf diesen Flächen bei Helmstadt soll ein Gewerbegebiet entstehen. Foto: Jens-Eberhard Jahn
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