Einstimmig verabschiedete der Gemeinderat Retzstadt den Haushalt 2025 mit einem Volumen von 5.048.397 Euro. Die Räte ließen sich über den Stand der im September 2024 vergebenen Kommunalen Wärmeplanung informieren und berieten über die Beteiligung an der Regionalwerk Main-Spessart GmbH.
Der Haushaltsplan 2025 mit über fünf Millionen Euro gliedert sich in den Verwaltungshaushalt mit 3.637.852 Euro sowie den Vermögenshaushalt mit 1.410.545 Euro. Bürgermeister Karl Gerhard und Kämmerer Julian Popp von der Verwaltungsgemeinschaft Zellingen stellten das Zahlenwerk vor. An steuerlichen Einnahmen sind insgesamt 2,657 Millionen Euro veranschlagt. Größter Einnahmeposten ist darunter die Beteiligung an der Einkommensteuer mit 1,180 Millionen Euro, die Schlüsselzuweisungen des Staates betragen 617.312 Euro.
Die Grundsteuer A und B sind in Höhe von 211.300 Euro veranschlagt, an Gewerbesteuer werden 530.000 Euro erwartet. Die gemeindlichen Hebesätze betragen 340 v.H. für die Grundsteuer A, 330 v.H. für die Grundsteuer B und 360 v.H. für die Gewerbesteuer. Ausgabenschwerpunkte im Verwaltungshaushalt sind die an den Landkreis Main-Spessart abzuführende Kreisumlage mit 1,004 Millionen Euro (erstmals wird die Million Euro überschritten), die Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft Zellingen mit 446.500 Euro sowie die Umlage an den Schulverband Zellingen mit 53.210 Euro.
Eine Kreditaufnahme ist nicht vorgesehen
Die Personalkosten schlagen mit 338.170 Euro zu Buche, die Gewerbesteuerumlage mit 53.500 Euro. Investive Ausgaben im Vermögenshaushalt: Brandschutz 178.000 Euro, Dorferneuerung/Innenentwicklung 100.000 Euro, Erschließung Gewerbegebiet Point 210.000 Euro, Bauhof mit Umbau 355.000 Euro, Glasfaserausbau 104.225 Euro. Diese Ausgaben finanzieren sich aus der Zuführung vom Verwaltungshaushalt 170.116 Euro, Rücklagenentnahme 147.522 Euro, Bauplatzverkauf Gewerbegebiet 375.000 Euro sowie die Investitionspauschale des Staates mit 134.596 Euro. Eine Kreditaufnahme ist nicht vorgesehen. Der Haushaltssatzung und dem Investitionsprogramm bis 2028 stimmte der Gemeinderat zu.
Mit der Kommunalen Wärmeplanung in Retzstadt sind die Energieversorgung Karlstadt und die Energieagentur Unterfranken aus Würzburg beauftragt. Wenzel Nied und Stefan Schinagl von der Energieversorgung und Onur Tüptük von der Energieagentur gaben in der Sitzung einen Zwischenbericht.
Für die Wärmeplanung Retzstadt wurden Gebäudedaten, Verbrauchsdaten des Energieversorgers und Schornsteinfegerdaten ausgewertet. Ergänzt wurden diese durch eine Bürgerbefragung. In rund 550 beheizten Gebäuden wurden 1100 Heizsysteme erfasst, die überwiegend mit fossilen Energieträgern beheizt werden. Der gesamte Wärmebedarf der Gemeinde beträgt etwa 17 Millionen Kilowattstunden pro Jahr.
Interesse an Anschluss an das Wärmenetz
Als Energiequellen für die Nahwärme kommen in Retzstadt Solarthermie, Windstrom, Wärmepumpe und Biomasse in Betracht. Die Firma Enerpipe aus Hilpoltstein, die das Wärmenetz baulich umsetzen könnte, hat im Dezember 2024 die Bürger in einer öffentlichen Präsentation informiert. 80 Hausbesitzer haben bisher Interesse an einem Anschluss an das Wärmenetz angemeldet. Bis Juni soll der Abschlussbericht für die Wärmeplanung in Retzstadt fertig gestellt sein.
Im Beteiligungsverfahren zur 20. Änderung des Regionalplanes der Region Würzburg – Windenergie - widerspricht die Gemeinde der Erweiterung des Vorranggebietes "WK 7 nordöstlich Retzstadt" in westlicher Richtung auf Thüngener Gemarkung, da hierdurch Beeinträchtigungen für Retzstadt beim Bau von Windenergieanlagen gesehen werden.
Der Beteiligung an der Regionalwerk Main-Spessart GmbH stimmte der Gemeinderat unter der Maßgabe zu, dass sich mindestens 30 Kommunen aus dem Landkreis an der GmbH beteiligen. Die Firma Krautmann Elektrotechnik, Retzstadt, erhielt den Auftrag, zum Preis von 7731,38 Euro am Feuerwehrhaus die Elektroinstallation auf Notstromeinspeisung umzurüsten.