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LAUDENBACH: Geschichte der ehemaligen jüdischen Stätten

LAUDENBACH

Geschichte der ehemaligen jüdischen Stätten

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    Zwei Informationstafeln: Zwei neue Tafeln an der ehemaligen Synagoge in Laudenbach informieren über die erhalten gebliebenen Stätten der ehemaligen jüdischen Gemeinde. Im Bild (von links) die vier Vorstände des Förderkreises ehemalige Synagoge Monika Tröster, Georg Schirmer, Peter Kretzinger und Karl-Heinz Stumpf.
    Zwei Informationstafeln: Zwei neue Tafeln an der ehemaligen Synagoge in Laudenbach informieren über die erhalten gebliebenen Stätten der ehemaligen jüdischen Gemeinde. Im Bild (von links) die vier Vorstände des Förderkreises ehemalige Synagoge Monika Tröster, Georg Schirmer, Peter Kretzinger und Karl-Heinz Stumpf. Foto: Foto: Förderkreis

    Eine Frau fährt mit dem Rad die Bandwörthstraße in Laudenbach entlang. Am letzten Haus steigt sie ab und blickt auf das Gebäude mit der blauen Plane. „Seit 30 Jahren fahre ich regelmäßig an diesem Haus vorbei“, erzählt sie, „und habe lange Zeit nicht gewusst, dass es sich um die Synagoge handelt.“ Nun hat der Förderkreis ehemalige Synagoge Laudenbach in Eigenarbeit zwei Informationstafeln entworfen und von der Firma Reitz anfertigen lassen. Gut sichtbar hängen sie an der Außenwand des Gebäudes und informieren über die erhalten gebliebenen Stätten der ehemaligen jüdischen Gemeinde, heißt es in einer Pressemitteilung.

    Die ehemalige Synagoge hat eine eigene Tafel bekommen. Auf ihr findet der Leser Informationen über die Funktion und die wichtigsten Eckdaten ihrer bewegten Geschichte. Die historische Bedeutung des Gebäudes lässt sich daran erkennen dass nach Archivunterlagen seine Erbauungszeit in das 17. Jahrhundert hineinreicht; damit zählt sie zu den ältesten Landsynagogen in Deutschland.

    Es gibt nur wenige, vergleichbare Gebäude aus dieser Zeit, die nicht zerstört oder bis zur Unkenntlichkeit umgebaut worden sind. Durch einen Artillerietreffer im Krieg schwer beschädigt, drohte die Laudenbacher Synagoge in den Jahren nach 1945 zu zerfallen. Doch gerade ihrer jahrzehntelangen Zweckentfremdung als landwirtschaftlicher Lagerraum ist es zu verdanken, dass dieses kulturhistorische Kleinod bis heute erhalten geblieben ist.

    Die zweite Tafel erinnert an die weiteren Stätten der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Laudenbach: Wie in kaum einem anderen Dorf in Franken sind hier alle wichtigen Einrichtungen erhalten geblieben. Die ehemalige Synagoge, der große Verbandsfriedhof, das rituelle Tauchbad (Mikwe) und der „Judenhof“ können im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Auch das Gebäude der Mazzenbäckerei ist noch erhalten, befindet sich aber in Privatbesitz. Heute fast in Vergessenheit geratene „Judenwege“ führen unter anderem zum Friedhof nach Laudenbach.

    Durch einen sogenannten QR-Code auf einer Tafel gelangt man via Smartphone direkt auf die Web-seite des Förderkreises. Wer sich ohne die Hilfe der Elektronik für die jüdische Geschichte Laudenbachs interessiert, findet Hinweise auf die regelmäßig im Ort angebotenen Führungen.

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