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Geschichte vom Schweineglück beginnt in der Antike

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Geschichte vom Schweineglück beginnt in der Antike

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    Die MAIN-POST in Karlstadt wünscht Ihren Lesern mit diesen zwei Glücksboten ein erfolgreiches, gesundes und
friedliches Jahr 2007.
    Die MAIN-POST in Karlstadt wünscht Ihren Lesern mit diesen zwei Glücksboten ein erfolgreiches, gesundes und friedliches Jahr 2007. Foto: FOTO SIMON

    Karlstadt Der einfältige, aber verständliche und verzeihliche Wunsch des Menschen, in die Zukunft zu sehen, tritt besonders stark zur Jahreswende auf. Gleichzeitig möchten die Menschen dem Schicksal etwas nachhelfen und das Glück zwingen, ihnen im kommenden Jahr freundlich gesinnt zu sein. Vielleicht mit einem Schwein?

    Als besonderes Glückssymbol zur Jahreswende gilt das Schwein seit Jahrhunderten. Warum das so ist, lässt sich leicht erklären: In einem Haus, in dem Schweine gehalten wurden und gut gediehen, herrschte Wohlstand, die Familie war vor Hunger geschützt. Schließlich waren in früheren Jahrhunderten Hungersnöte häufig. Schon bei den halb-bäuerlichen Menschen der Pfahlbauzeit war das Schwein ein Glückssymbol, denn es wurden Schweineknochen in die Lehmwände der Häuser gemauert. Später wurde Schweinernes auch noch zum Heilmittel für alles und gegen jedes, und zwar von der Borste bis zum Rüssel. In manchen ländlichen Gegenden glaubt man noch heute, dass man das ganze Jahr über gesund bleibt, wenn man am Neujahrsmorgen auf nüchternen Magen Blutwurst isst.

    Sprichwörtlich ist das Glücksschwein - aus Holz, Porzellan oder gar Marzipan. Das Tier hatte bereits in einigen antiken Kulturen wie in Ägypten oder Syrien besondere Bedeutung. Es galt als heilig und wurde den Göttern geopfert. Die Kelten verbanden mit dem Schwein das Jenseits.

    (Ein) Schwein zu haben, bedeutete in früherer Zeit, in der ein üppiges Essen nicht zum Alltag gehörte, gut versorgt zu sein. Wohl auf diesem Hintergrund entstand die Redewendung "Schwein haben" im Sinne von "Glück haben". Die Wurzeln von Glücksschwein oder Neujahrsschwein könnten aber auch im deutschen Kartenspiel zu finden sein, bei dem das Ass ein Schwein ist, die Schellen-Sau.

    Besonders zu Silvester und Neujahr ranken sich um das Glücks- und Fruchtbarkeitssymbol Schwein viele Volksbräuche. Sie reichen bis in die griechische Antike zurück. Das Schwein liefert das beliebteste Fleisch der Deutschen. Zu Silvester oder Neujahr ist es mancherorts in unseren Breiten Brauch, ein Stück Schweinerüssel oder überhaupt Schweinefleisch zu essen. Damit verbindet der Volksglaube Glück für das kommende Jahr. Bereits in der germanischen und griechischen Mythologie taucht die Sau als Glücksbringer auf. Die germanische Göttin Freya trug beispielsweise den Beinamen Syr (Sau) und wurde als Überbringerin des Glücks verehrt. Der griechischen Göttin Demeter wurden Schweine als Opfertiere dargebracht.

    "Schweineglück" haben vorzugsweise die Tüchtigen und Flinken. In der ursprünglichen Bedeutung heißt "Schwein haben", unerwartetes oder sogar unverdientes Glück zu erhalten. Diese Redewendung kommt wahrscheinlich aus dem Mittelalter. Bei den volkstümlichen Wettkämpfen erhielt der Verlierer als Spottpreis ein Schwein oder Ferkel, ein unerwartet erworbenes Wertobjekt und somit ein Glücksbringer.

    Und ein letzter Erklärungsversuch: Bei Schützenwettkämpfen war früher der Zielpunkt auf den Scheiben oft in Form eines Wildschweins abgebildet. Wer ins Schwarze traf, hatte Glück, also Schwein.

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