Ein seltenes Ereignis war die Jubiläumsfeier des Geschwisterpaares Elisabeth und Richard Hessdörfer. Beide, gebürtig in Retzbach, feierten das Goldene Profess – beziehungsweise das Goldene Priesterjubiläum. Elisabeth Hessdörfer trat 1970 in den Orden der Mariannhiller-Missionsschwestern vom Kostbaren Blut ein und legte im Februar 1973 ihre Profess ab. Das geht aus einer Mitteilung von Bernhard Setzer hervor, der nachfolgende Informationen entnommen sind.
Pater Richard Hessdörfers Eintritt in den Franziskanerorden war im Jahre 1968, am 11. August 1974 wurde er zum Priester geweiht. Bedingt durch ihr Wirken als Missionsschwester in Mosambik feierte Schwester Elisabeth ihre 50-jährige Profess schon im letzten Jahr in Afrika. Erst jetzt konnte sie dieses Jubiläum in ihrer Heimat feiern, natürlich zusammen mit ihrem Bruder.
Engagement in einem afrikanischen Krankenhaus
Pater Richard Hessdörfer wirkt nun schon fast acht Jahre als Wallfahrtsseelsorger auf dem Engelberg. Ein Freundeskreis aus Großheubach und Umgebung unterstützt ihn bei seinen Bemühungen, seine Schwester Elisabeth bei ihrem Engagement in Mosambik zu helfen. Seit 36 Jahren wirkt sie in Malehice, einer Gemeinde mit rund 5000 Einwohnern. Sie versucht Kleinkinder vor Hungerstod zu retten, unterstützt Kindergarten- und Schulkinder mit Ausbildungsmaterial und hilft Eltern bei ihren Sorgen, heißt es in der Mitteilung weiter. Dabei sind die Arbeitstage der Schwestern auf der Missionsstation lange, denn es kommen auch noch Kranke in das angeschlossene Krankenhaus und alte Menschen suchen oft eine sichere Bleibe auf Station.
Beim Dankgottesdienst in der Engelberger Klosterkirche machte Pater Richard deutlich, was ihn dazu bewegt, seine Schwester nach besten Kräften zu helfen und zu unterstützen. Als Priester wollte er Gott den Menschen näherbringen. Dabei habe er gespürt und erlebt, wie sehr der Glaube eine "Frohmachende Botschaft" ist. Als seine Schwester 1988 nach Mosambik ging, hätte sich sein Blick aber geweitet. Er habe gemerkt, dass er den Menschen nicht nur von Gott erzählen sollte, sondern dass er ihnen auch mit tätiger Hilfe beistehen müsse. Auch Schwester Elisabeth bedankte sich bei den vielen Teilnehmenden des Festgottesdienstes für deren Hilfe mit einem herzlichen "Vergelt´s Gott".