Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Lohr
Icon Pfeil nach unten

STEINFELD: Getränkehändler rund um die Uhr – im Nebenberuf

STEINFELD

Getränkehändler rund um die Uhr – im Nebenberuf

    • |
    • |
    Anfangsjahre: Mit einem Opel Caravan wurde das Bier ausgefahren, auf dem Dach die Kisten mit Leergut, innen die vollen Bierkisten. Im Bild links am Auto Oskar Herrmann.
    Anfangsjahre: Mit einem Opel Caravan wurde das Bier ausgefahren, auf dem Dach die Kisten mit Leergut, innen die vollen Bierkisten. Im Bild links am Auto Oskar Herrmann. Foto: Repro: Susanne Waschinger

    „Es war ein Standbein im Nebenberuf, aber ich hab' das bis heute mit Leib und Seele gemacht“, erzählt Oskar Herrmann. Am Wochenende feierte er mit seiner Frau Inge, Familie und Angestellten das 50-jährige Bestehen seines Getränkehandels in Steinfeld. Am 14. September 1964 wurde die Firma in Steinfeld von Oskar Herrmann, überall als „Schuster“ bekannt, gegründet.

    Zum Getränkehandel kam Oskar Herrmann, weil er ein guter Fußballer war. Der damalige Brauerei-Eigentümer Alfred Stumpf sagte zu Herrmann: „Du sollst ab sofort höherklassig beim TSV Lohr spielen.“ Damit der Trainingsweg nicht zu weit war, wurde Herrmann als Bierfahrer bei der Brauerei eingestellt. Dadurch entstand auch der Getränkeheimdienst in Steinfeld. Mit einem Opel Caravan mit Dachständer wurden Kunden beliefert. Das Getränkelager befand sich im elterlichen Gewölbekeller. Dieses Lager zu bestücken war sehr beschwerlich, denn über eine Holzrutsche wurden die 20 Flaschen fassenden Holzkästen in den Keller gerutscht und bei Bedarf die 30 Stufen wieder hochgeschleppt. Baustellenkunden wurden im Umkreis beliefert, bis nach Marktheidenfeld.

    Bei der Belieferung der Bauarbeiter durfte keine grüne Flasche dabei sein. „Die Arbeiter wurden richtig grantig und ich konnte wieder einpacken, wenn die Flaschen grün waren“, erzählt Oskar Herrmann lachend. Die Arbeiter glaubten, dass durch Lichteinwirkung das Bier in grünen Flaschen schlecht wird, in braunen Flaschen nicht.

    1969 erwarb Herrmann das Grundstück an der Würzburger Straße in Steinfeld, wo sich der Getränkehandel noch heute befindet. Gelagert wurden die Getränke in einer alten Scheune, die im Winter mit Schaumstoffmatten isoliert wurde. 1990 erwarb Herrmann das Grundstück des ehemaligen Sägewerks Ruf an der Waldzeller Straße. Seitdem beliefert er Feste auch mit Durchlaufkühler, Kühlanhänger, Ausschankwagen und Festgarnituren. Auch das Verladen wurde durch Stapler und Radlader erleichtert. Das größer gewordene Unternehmen konnte nur gestemmt werden durch die Mithilfe aller Familienangehörigen, vor allem Herrmanns Frau Inge.

    Viele Kunden und Vereine halten den Herrmanns seit Anfang die Treue, was auch daran liegt, dass der Betrieb manchmal an sieben Tagen rund um die Uhr Service bietet. 1999 wurde der Getränkeshop an der Würzburger Straße ausgebaut.

    „Ich habe das von Anfang an gerne gemacht“, sagt Oskar Herrmann, „vor allem der örtliche Service für die Kunden und Vereine ist mir auch mit 73 Jahren wichtig!“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden