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WOMBACH: Giftfrösche, aber harmlos

WOMBACH

Giftfrösche, aber harmlos

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    Exotische Tiere in der Wohnung: Die Pfeilgiftfrösche von Andrea Eckert aus Wombach zeichnen sich aus durch ihre Farbenpracht. Im Bild sind zwei Exemplare der Gattung Dendrobates tinctorius Qyapok zu sehen. Sie können bis zu 45 Millimeter groß werden.
    Exotische Tiere in der Wohnung: Die Pfeilgiftfrösche von Andrea Eckert aus Wombach zeichnen sich aus durch ihre Farbenpracht. Im Bild sind zwei Exemplare der Gattung Dendrobates tinctorius Qyapok zu sehen. Sie können bis zu 45 Millimeter groß werden. Foto: Fotos (2): Klaus Gimmler

    Pfeilgiftfrösche gehören zu den giftigsten Tieren der Welt. Dies hatte ich im Lexikon gelesen, als ich mich auf einen Termin bei Andrea Eckert in Wombach vorbereitete, die einige Exemplare in ihren Terrarien hält. Doch ich brauche mir keine Sorgen machen, beruhigt sie mich gleich zu Beginn des Gesprächs: „Meine sind harmlos.“

    Tödlich können ihre Artgenossen im südamerikanischen Regenwald sein. Die dort wild lebenden Frösche ernähren sich von Milben und Ameisen und daraus entwickeln sie ein Gift auf ihrer Haut, das bei Eindringen in die Blutbahnen zur Lähmung des Nervensystems führt. Die Ureinwohner hatten sich dies zu Nutzen gemacht und ihre Pfeile mit dem Hautsekret der Frösche benetzt, wenn sie zum Jagen gingen. So erhielten die kleinen Amphibien den Namen Pfeilgiftfrösche. Sie werden aber auch Baumsteigerfrösche genannt.

    „Ich dagegen habe nur Nachzuchten“, sagt Andrea Eckert. Diese bekämen flugunfähige Fruchtfliegen und Springschwänze als Futter. Aus dieser Nahrung können sie nicht das Gift entwickeln, das sie so gefährlich macht. „Der grüne Frosch da ist noch der giftigste“, sagt Eckert und zeigt mit dem Finger auf einen kleinen Hüpfer, der im Terrarium hinter einem Blatt kauert. Aber auch bei ihm sei höchstens eine Entzündung zu erwarten, sollte sein Sekret durch eine Wunde in die menschliche Blutbahn gelangen. „Wahrscheinlich aber gar nichts“, so Eckert.

    Insgesamt acht Terrarien hat die Amphibien-Liebhaberin in ihrer Wohnung. Dem ungeübten Betrachter fällt es schwer, auf Anhieb die Frösche zwischen den tropischen Pflanzen und dem Wurzelholz zu entdecken. Sie sind deutlich kleiner als die Frösche, die es in unseren Breiten gibt. Dafür sind sie aber auch deutlich farbenprächtiger: Rot, grün, gelb oder blau leuchten sie, hat man sie mal entdeckt. In der Natur symbolisiert die Färbung ihre Ungenießbarkeit. Pech nur, dass dies der potenzielle Fressfeind erst lernen muss. Hat er aber einmal einen Frosch als Mahlzeit auserkoren, hat er seine Lektion gelernt und lässt von den Artgenossen ab. So bleibt die Art erhalten.

    Die Pfeilgiftfrösche von Andrea Eckert haben keine Namen. Sie seien nicht vergleichbar mit einem Hund oder einer Katze, mit denen man schmusen kann. „Ich freue mich an dem funktionierenden Biotop“, sagt sie. Besonders stolz ist sie, wenn es gelingt, Frösche nachzuzüchten. Dazu brauche es aber immer etwas Glück, da sie Männchen und Weibchen nicht unterscheiden könne. Nachzüchten könne sie sogar verkaufen, viel Geld bringe dies aber nicht, winkt sie ab.

    Pfeilgiftfrösche gehören zu den Tieren, die aufgrund der Gefährlichkeit ihrer wild lebenden Artgenossen beim Landratsamt gemeldet werden müssen. Schließlich obliegen bei der Haltung exotische Tiere je nach Art genauen Regeln. Dies ist leicht zu verstehen, denn niemand darf einen Leoparden im Kinderzimmer oder ein Krokodil in der Badewanne halten. Im Falle der Pfeilgiftfrösche war dies aber unproblematisch, da Nachzuchten als harmlos gelten.

    Stammtisch für Reptilien

    Andrea Eckert hat eine Menge Freunde, die auch begeisterte Amphibienhalter sind. Da entstand die Idee, einen Stammtisch für Reptilien- und Amphibienfreunde zu gründen. Dieser trifft sich jeden letzten Freitag im Monat abwechselnd in Sackenbach im Bürgerstübchen oder in Partenstein in der Bahoga (Bahnhofsgaststätte). Zu diesem Stammtisch kommen jedes Mal zwischen vier und zehn Leute. Neue Mitglieder sind willkommen, sagt Eckert. Möglicherweise gebe es auch Leute, die gerne mit diesem Hobby beginnen wollen. Auch diese könnten wertvolle Tipps erhalten.

    Interessenten sollen sich entweder bei ihr unter Tel. (0 93 52) 62 52 oder bei Siegfried Kogler unter (0 93 55) 43 29 melden.

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