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Lohr: Glücklich durch Authentizität

Lohr

Glücklich durch Authentizität

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    Wie kann der einzelne Mensch glücklicher werden? Dieser Frage ging Martin Noll am Dienstagabend in der Alten Turnhalle vor rund 50 Zuhörern nach.
    Wie kann der einzelne Mensch glücklicher werden? Dieser Frage ging Martin Noll am Dienstagabend in der Alten Turnhalle vor rund 50 Zuhörern nach. Foto: Wolfgang Dehm

    Wie kann der einzelne Mensch glücklicher werden? Dieser Frage ging Martin Noll in seinem Vortrag "Glücklichsein entsteht im Kopf" am Dienstagabend in der Alten Turnhalle vor rund 50 Zuhörern nach.

    Nach den Worten des Diplom-Soziologen, der seit über 30 Jahren in der Erwachsenenbildung tätig ist, ist das Glücklichsein "keine Sache, die automatisch entsteht", reichere Menschen seien nicht unbedingt die glücklicheren. Glücklichsein habe viel damit zu tun, eine Rückwirkung in der Welt zu erzeugen, die positiv ist. "Lob tut gut."

    Laut Noll hat jeder Mensch ein bestimmtes Wesen. Diese "Art, wie man ist", sei gegeben und stelle die innere Wirklichkeit dar. Nach der Geburt fülle sich das Gedächtnis, "die Festplatte in uns", mit von außen vermittelten Prägungen. Diese Prägungen sagten dem Menschen, wie er sein solle, damit er gut sei. Noll betonte, dass es durchaus wichtig sei, dass ein Kind auf diese Weise soziale Standards lerne.

    Glück habe derjenige, der von Natur aus Eigenschaften besitze, die von der Gesellschaft, in der er lebe, als gut bewertet würden, so Noll. Problematisch werde es allerdings, wenn Prägungen und Wesen nicht zusammenpassten. Laute die Prägung beispielsweise, "sei fleißig, dann bist du gut", werde ein Phlegmatiker, der von Natur aus langsam, ruhig und gründlich sei, damit nicht glücklich.

    Wenn man unglücklich sei, weil man negative Kritik von außen bekomme, könne man versuchen, die positiven Prägungen, die mit dem eigenen Wesen übereinstimmten, zu betonen und seine negativ bewerteten Eigenschaften möglichst nicht zum Zuge kommen zu lassen, sagte Noll.

    Eine andere Möglichkeit sei es, unabhängig zu werden von den von anderen festgelegten Bewertungsmaßstäben; dies sei allerdings schwierig, weil der Mensch in der Regel positive Reaktionen auslösen wolle.

    Eine weitere Alternative sei es, authentisch zu werden, sich der Welt und seinen Mitmenschen als denjenigen anbieten, der man sei; dies jedoch könne nur ein Mensch, der sich selbst kenne.

    Eine wertvolle Hilfe beim Sich-Erkennen sei die Meditation. Dabei gehe es darum, sich still zu machen, "um Raum in mir zu schaffen, damit mein Wesen sich in mir darstellen kann". Indem man still werde, sich eine viertel oder halbe Stunde aus dem Alltag zurückziehe, lasse man eine innere Instanz in sich "putzen". Übrig bleibe "der Mensch wie er ist als authentisches Wesen".

    Ein authentischer Mensch, der sein Wesen erkannt habe, sei oft glücklich und im Alltag in der Lage, zu sagen, dass er nicht lustbetont zu jeder Zeit das tun könne, was er gerade möchte.

    "Machen Sie's auf Ihre Weise", riet Noll seinem Publikum. Wenn man Unauthentisches vermeide, "dann fließt diese Energie, die wir Glücklichsein nennen, aus uns heraus". Zur weiteren Vertiefung des Themas empfahl er das Buch "Der Alltag als Übung" von Karlfried Graf Dürckheim.

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