Was mit Schweißarbeiten an einem Auto begann, endete am Montagabend im Lohrer Stadtteil Lindig mit einem Großbrand. Drei Menschen wurden durch Rauchgasvergiftungen leicht verletzt, zwei davon kamen ins Krankenhaus. Der Schaden an einer Gewerbehalle in Lohr dürft in die Hundertausende gehen.
Der Alarm war um 22.02 Uhr bei der Feuerwehr eingegangen. Als die ersten Helfer vor Ort eintrafen, stand die Gewerbehalle in der Pommernstraße direkt neben dem Treffpunkt der Interessengemeinschaft Lindig und dem Bahnhof in Vollbrand. Funken und Flammen stiegen meterhoch auf. Es folgte ein Großeinsatz für die Feuerwehren aus Lohr, Sackenbach, Rodenbach und Wombach. Erschwert wurden die Löscharbeiten nicht nur durch Gasflaschen und Ölvorräte, die in dem Gebäude lagerten, sondern auch dadurch, dass Teile der etwa zehn auf 30 Meter großen Gewerbehalle durch die Flammen schnell einsturzgefährdet waren. Nach rund einer Stunde hatte die Feuerwehr den Brand größtenteils unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten zogen sich jedoch bis weit nach Mitternacht hin.
Nach Angaben der Polizei waren Schweißarbeiten an einem Auto der Auslöser des Brandes. Ein Teil der Immobilie ist an Autobastler vermietet. In einer Werkstatt waren zwei Personen mit Schweißarbeiten beschäftigt, wobei das Fahrzeug vermutlich durch Funkenflug Feuer fing, das nicht mehr unter Kontrolle zu bringen war. Schnell griffen die Flammen auf das gesamte Gebäude über.
Laut Einsatzleiter Rainer Kriegbaum von der Lohrer Feuerwehr musste das Feuer zunächst ausschließlich von außen bekämpft werden, wobei auch die Drehleiter zum Einsatz kam. Erst nach einiger Zeit konnten mehrere Atemgeräteträger in das Innere des Gebäudes eindringen und dort mit Löscharbeiten beginnen. Von mehreren Seiten gingen unterdessen die Löscharbeiten auch von außen weiter. Schwierig gestaltete sich der Löscheinsatz nicht zuletzt aufgrund des mehrschichtigen Dachaufbaus. Die Werkfeuerwehr der Bosch Rexroth AG und das THW wurden nachalarmiert, um das Dach mit Spezialgerät zu öffnen, sodass die Feuerwehr besser löschen konnte.
Das mit drei Rettungswagen und einem Notarzt herbeigeeilte Rote Kreuz versorgte die drei durch Rauchgasvergiftung leicht verletzten Personen und hielt sich mit insgesamt 23 Helfern während der Löscharbeiten bereit. Die Feuerwehr war mit rund 60 Einsatzkräften vor Ort.
Für Aufregung sorgte zwischendurch die Meldung, wonach sich im Umfeld des Brandes auch ein Wohnraum befindet, in dem sich eine Person aufhalten könnte. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass diese Person nicht mehr im Gebäude war. In der Halle ist auch ein Verleih von Baumaschinen und Gerüsten untergebracht. Der Firmeninhaber brachte während der Löscharbeiten noch eilends Maschinen in Sicherheit, die am Rande des Gebäudes abgestellt waren.
Während der Löscharbeiten stieg Rauch weit über Lohr auf. Teile des Gebäudes wurden durch die Flammen derart in Mitleidenschaft gezogen, dass sie als einsturzgefährdet gelten, was von der Feuerwehr besondere Vorsicht bei den Nachlöscharbeiten erforderte. Der Schaden geht nach ersten Schätzungen deutlich in die Hunderttausende. In dem Gebäude befanden sich nach Polizeianagaben auch mehrere Fahrzeuge.
Eine Gefahr für Anwohner bestand nach Aussage von Einsatzleiter Rainer Kriegbaum nicht.
Die Löscharbeiten zogen schnell eine große Zahl an Schaulustigen an. Teilweise wurden dabei die Zufahrtswege für die Feuerwehr zugeparkt.