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TRENNFELD: „Grüß Gott beinand“

TRENNFELD

„Grüß Gott beinand“

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    Protest beim Besuch von Ministerin Ilse Aigner: „Main-Spessart sagt Nein zu SuedLink“ hatte die Bürgerinitiative auf ihr Plakat geschrieben. Deren Sorgen trug Sprecher Willi Balkie (Mitte) der Ministerin bei ihrem Besuch zum Empfang der Kreis-CSU in Trennfeld vor. Landtagsabgeordneter und Kreisvorsitzender Thorsten Schwab (links) gab sich als geduldiger Zuhörer.Reinwarth
    Protest beim Besuch von Ministerin Ilse Aigner: „Main-Spessart sagt Nein zu SuedLink“ hatte die Bürgerinitiative auf ihr Plakat geschrieben. Deren Sorgen trug Sprecher Willi Balkie (Mitte) der Ministerin bei ihrem Besuch zum Empfang der Kreis-CSU in Trennfeld vor. Landtagsabgeordneter und Kreisvorsitzender Thorsten Schwab (links) gab sich als geduldiger Zuhörer.Reinwarth Foto: Foto: Günter

    Als Ilse Aigner am Samstagabend im Nieselregen ihren Dienstwagen vor der Triefenstein-Halle verlässt, muss sie auf dem Weg zum Jahresempfang der CSU Main-Spessart zunächst gut zwei Dutzend Vertreter von Bürgerinitiativen aus dem Sinngrund passieren, die gegen die SuedLink-Trasse protestieren. Was deren Sprecher Willi Balkie per Megaphon dem Gast aus München sagt, hört sich die bayerische Wirtschaftsministerin nach einem höflichen „Grüß Gott beinand!“ geduldig an. Spontane Lösungen hat Aigner zwar nicht parat, aber: Sie nimmt die Bedenken mit nach München.

    Balkie zitiert aus einem mehrseitigen Schreiben, das er an Abgeordnete und Ministerien in Land und Bund adressiert hat. Die Kernpunkte: SuedLink lehnt die derzeitig bekannte Trassenplanung ab und fordert eine durchgängige Erdverkabelung, falls eine Realisierung des Projekts nicht abwendbar sei. Man befürworte zwar grundsätzlich die Energiewende, allerdings dürfe diese nicht zu Lasten der Bevölkerung realisiert werden. Falls die Stromtrasse nicht abwendbar sei, fordere man eine durchgehende Erdverkabelung.

    Zum Jahresempfang der Kreis-CSU wurde die Ministerin in der gut besetzten Triefenstein-Halle mit dem bayerischen Defiliermarsch der Triefensteiner Musikanten (Leitung: Hartwig Kuhn) begrüßt. Bürgermeister Norbert Endres stellte kurz seine Kommune vor und ließ durchblicken, dass man derzeit Probleme mit dem Hallenbad habe. Einen Neubau könne mal allerdings nicht ohne staatliche Förderung stemmen.

    CSU-Kreisvorsitzender Thorsten Schwab, MdL (Hafenlohr), ging erwartungsgemäß auf den „Dauerbrenner Krankenhaus“ ein und forderte mit Nachdruck eine zukunftsfähige Lösung. Er strebe nach wie vor einen Neubau in Lohr auf dem Gelände des Bezirkskrankenhauses an.

    Eine Finanzierung könne der Landkreis nicht alleine tragen. Er, Schwab, vermisse eine Antwort in dieser Angelegenheit von der Klinikleitung. Schwab deutete an, dass nach einer zehnjährigen Planung ein Klinikneubau bis 2025 verwirklicht werden könnte. Die derzeitigen Krankenhäuser könnten dann andere Aufgaben in der Gesundheitsversorgung übernehmen. Bundestagsabgeordneter Alexander Hoffmann (Retzbach) ging später auf die Kritik ein, die sich Schwab in der Vergangenheit hatte gefallen lassen müssen. „Thomas, der CSU-Kreisverband steht fest hinter Dir“, gab der Politiker seinem Kollegen hörbare Schützenhilfe.

    Ilse Aigner, Ministerin für Wirtschaft, Energie, Medien und Technologie, sprach in ihrem in freier Rede gehaltenen Referat im Wesentlichen politische Themen an, die ihr Ministerium betreffen. Sie ging kurz auf die von Schwab angesprochene Krankenhaus-Problematik ein und wies auf die Zusammenlegung von vier Kliniken in ihrem Stimmkreis hin, die hervorragend funktioniert habe.

    Die Staatsministerin gab sich als Befürworterin nachwachsender Energien, die Diskussion darüber müsse allerdings vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Aigner befürwortete ferner Kraft-Wärme-Koppelung.

    Auf die Sorgen der Bürgerinitiativen eingehend, machte sie deutlich, dass sie den sensiblen Bereich des Sinngrundes kenne, die Möglichkeit einer Erdverkabelung schloss die Staatsministerin nicht aus. Mit Stolz wies die gelernte Elektrotechnikerin darauf hin, dass in Bayern jeder Entlassschüler durch Weiterbildung die Möglichkeit eines Universitätsbesuches habe. Die Jugendbeschäftigung sei hierzulande für sie ein traumhafter Zustand.

    Als symbolisches Dankeschön durfte die Ministerin diverse Spezialitäten aus dem Landkreis mit nach Hause nehmen. Die Triefensteiner CSU-Vorsitzende Stefanie Engelhardt hatte für den Gast aus München einen Laib fränkisches Schwarzbrot mitgebracht, an dem allerdings die Ecken und Kanten schon abgeschnitten seien, wie sie hintergründig sagte.

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