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MÜNNERSTADT: Gute Bestatter mit guten Aussichten

MÜNNERSTADT

Gute Bestatter mit guten Aussichten

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    (hub)   Die Zahl der im Bestattungswesen beschäftigten Frauen steigt. 126 junge Bestattungfachkräfte (47 Frauen, 79 Männer) aus allen Bundesländern bis auf Thüringen feierten in der Alten Aula in Münnerstadt ihre bestandene Abschlussprüfung an der Theo-Remmertz-Akademie. Bayerische Landessiegerin wurde Anna-Lena Körner aus Schweinfurt (Bestattungen Michal), im Bild mit (von links) Hugo Neugebauer, Präsident der Handwerkskammer in Unterfranken, Absolvent Matthias Lang (Bestattungsinstitut Meder, Bad Kissingen), David Beile (Bestattungen Nicklaus, Karlstadt), Marco Pfister (Bestattungen Michal, Schweinfurt) und Claus-Dieter Wulff, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Bestatter.
    (hub) Die Zahl der im Bestattungswesen beschäftigten Frauen steigt. 126 junge Bestattungfachkräfte (47 Frauen, 79 Männer) aus allen Bundesländern bis auf Thüringen feierten in der Alten Aula in Münnerstadt ihre bestandene Abschlussprüfung an der Theo-Remmertz-Akademie. Bayerische Landessiegerin wurde Anna-Lena Körner aus Schweinfurt (Bestattungen Michal), im Bild mit (von links) Hugo Neugebauer, Präsident der Handwerkskammer in Unterfranken, Absolvent Matthias Lang (Bestattungsinstitut Meder, Bad Kissingen), David Beile (Bestattungen Nicklaus, Karlstadt), Marco Pfister (Bestattungen Michal, Schweinfurt) und Claus-Dieter Wulff, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Bestatter. Foto: FOTO Hubert Breitenbach

    Die Nachfrage nach qualifizierten Kräften sei unverändert hoch, sagte Claus-Dieter Wulff, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Bestatter. Daher sei eine gute Ausbildung nötiger denn je, sagte Wulff. Ohne qualifizierte Weiterbildung seien die Anforderungen des Bestatterberufes für selbstständige Unternehmer nicht zu bewerkstelligen. Mit Einführung des „Bestattungsmeisters" zum Jahreswechsel werde der Beruf neu strukturiert. Der Präsident riet den Absolventen, diesen Titel anzustreben.

    Wandel in der Bestattungskultur

    Wulff freute sich über die Rolle des Bundesausbildungszentrum (BAZ) in Münnerstadt. Von hier aus knüpften die Absolventen ein Netzwerk über ganz Deutschland. Sie könnten mit ihrem neuen Wissen über regionale Bestattungsrituale einen Arbeitsplatz in ganz Deutschland annehmen. Das BAZ sei Motor für einen Wandel in der deutschen Bestattungskultur.

    Münnerstadt sei der bundesweit einmalige Ort, wo es jeden jungen Bestatter hinzieht, sagte der Präsident der Handwerkskammer in Unterfranken, Hugo Neugebauer. Er warb für das Weiterbildungsangebot des BAZ. Über den Meistertitel könne künftig auch die Universität angestrebt werden. Stellvertretende Landrätin Magdalena Dünisch appellierte an die Unternehmen, den jungen Menschen eine Chance zu geben.

    Matthias Liebler, Vorsitzender des Prüfungsausschusses der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen, übte auch Kritik an einigen Ausbildungsbetrieben, die ihre Azubis nur mangelhaft vorbereiten. Er dankte allen Lehrern der Berufsschule und Dozenten des BAZ und appellierte an die Bestattungsunternehmen, Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen.

    Claus-Dieter Wulff und Hugo Neugebauer überreichten den 126 frisch gebackenen Bestattungsfachkräften ihre Zeugnisse. Am Rand ergab sich ein Gespräch mit Armin Kehrer, dem Geschäftsführer des Bestattungsdienstes Rilling & Partner (Tübingen). Er hatte zwei Auszubildende, darunter die Landessiegerin für Baden-Württemberg, zur Freisprechungsfeier nach Münnerstadt begleitet.

    Er sei überzeugt, sagte Kehrer, dass auf dem Arbeitsmarkt des Bestatterhandwerks noch einige Jahre Bedarf an hoch qualifizierten Fachkräften bestehe. Der Beruf, der früher eher abschätzig als Totengräber bezeichnet wurde, sei heute ein vielumfassender, anerkannter Beruf. Viele junge Leute würden in die Zulieferindustrie (Herstellen von Särgen, Urnen, Bestattungswäsche, Friedhofsbaggerfirmen) abwandern. So verliere das Bestatterhandwerk wertvolle Fachkräfte.

    Als Vertreter der Absolventen ließ Lukas Nerge (Wiesloch) die Ausbildungszeit Revue passieren. Er stellte die Verantwortung der Bestatter heraus. Seine Mitauszubildenden seien alle im Laufe der Zeit von der Vielfältigkeit des Berufes überzeugt worden. In Münnerstadt seien Freundschaften, Fahr-, Wohn-, ja sogar Lebensgemeinschaften entstanden.

    Nerge lobte die hochwertige Ausbildung im BAZ, im Lehrfriedhof und in der Berufsschule. Er appellierte an seine Kollegen, die Schnittstelle zwischen Diesseits und Jenseits, die Friedhöfe, nicht in namenlose Wüsten zu verwandeln.

    Daten & Fakten

    Statistik der Absolventen Seit Einführung des Ausbildungsberufes Bestattungsfachkraft 2003 haben mehr als 427 junge Menschen diese Ausbildung in Münnerstadt absolviert, darunter 40 Prozent Frauen. Die Absolventen 2009 kommen aus Baden-Württemberg (23), Bayern (12), Berlin (8), Brandenburg (3), Bremen (1), Hamburg (2), Hessen (8), Mecklenburg-Vorpommern (1), Niedersachsen (15), Nordrhein-Westfalen (28), Rheinland-Pfalz (3), Saarland (2), Sachsen (11), Sachsen-Anhalt (3), Schleswig-Holstein (6).

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