„Experimentieren macht Spaß – naturwissenschaftliches Arbeiten mit Grundschülern“, diese Aufgabe hatte sich im Schuljahr 2015/2016 ein P-Seminar am Friedrich-List-Gymnasium gestellt. In Zusammenarbeit mit der stellvertretenden Schulleiterin der Grundschule Gemünden, Sabine Vogel, eröffnete sich für 14 Gymnasiasten die Möglichkeit, direkt in den Schulalltag einer dritten Klasse hineinzuschnuppern.
Unter Vogels Anleitung lernten die angehenden Abiturienten eine Menge über die Lern- und Arbeitstechniken in der Grundschule, stellt eine Pressemitteilung des FLG fest. Sie durften sogar selbst Unterrichtseinheiten in der Klasse 3a übernehmen.
„Magisches Kaufhaus“
Das Ziel des P-Seminares war es, einen naturwissenschaftlichen Experimentaltag für Grundschüler zu gestalten und dabei komplexe chemische, biologische und physikalische Phänomene kindgerecht und spannend in Experimente zu packen und zu präsentieren. Nach einigen Teamsitzungen war im Januar 2016 das Leitthema des Projekttages gefunden: „Experimente mit Lebensmitteln“ sollten in einem „Magischen Kaufhaus“ stattfinden.
In arbeitsreichen Wochen stellten die Oberstufenschüler passende Experimente zusammen, probierten sie aus und verbesserten sie. Mit Unterstützung von Sabine Vogel konzipierten sie kindgerechte Arbeitsmaterialien und Forscheraufträge. Die Seminaristen gestalteten ihren Laborplatz und ließen auch den Sicherheitsaspekt nicht außer Acht.
Große Schüler unterrichten kleine
Dann war es soweit: Die Klasse 3a aus Gemünden besuchte im Juli 2016 mit ihrer neuen Lehrerin Ulrike Amthor das P-Seminar im Friedrich-List Gymnasium und erlebte einen spannenden und abwechslungsreichen Tag. Im aktuellen Schuljahr verbesserten die Oberstufenschüler noch ihren Projekttag mit der Hilfe Ulrike Amthors, die dem P-Seminar die Beurteilungen ihrer Grundschüler in eine Teamsitzung mitbrachte.
Im Dezember 2016 besuchte die vierte Grundschulkasse aus Gössenheim mit ihrer neuen Schulleiterin Sabine Vogel und ihrer Lehrerin Elke Gebele das „Magische Kaufhaus 2.0“ im Friedrich-List-Gymnasium Gemünden.
Die Oberstufenschüler präsentierten hier den gespannten Kindern so staunenswerte Dinge wie silbernen Zucker, Elefantenzahnpasta, explosives Mehl und weitere chemische Showexperimente mit „magischen“ Lebensmitteln. Das Einkaufen im magischen Kaufhaus kann gefährlich sein, daher bekamen die Grundschüler Tipps, wie sie sich zu verhalten hätten.
Natürlicher Forscherdrang
Geheimschriftkärtchen aus der Hand des Kaufhausleiters wiesen den Schülergruppen den Weg zu den einzelnen Experimentalstationen. Dort konnten sie selbst experimentieren und hautnah naturwissenschaftliche Phänomene erleben: Bei der Teebeutelrakete, dem Eiweißdetektiv, dem Geheimnis der Stärke, der Zitronenbatterie und an vielen weiteren Stationen gab es viel zu vermuten, auszuprobieren, zu beobachten und dann natürlich zu erklären.
„Meine Schülerinnen und Schüler haben ein Jahr lang mit sehr viel Engagement und Kreativität am Konzept und der Organisation unseres Projektes gearbeitet und dabei auch viel über den Beruf eines Lehrers gelernt. Der Schritt von der Theorie in die Praxis war richtig spannend. Die viele Arbeit hat sich gelohnt, es ist ein toller Experimentaltag geworden“, fasste Seminarleiterin Eleonore Hose, Oberstudienrätin am Friedrich-List Gymnasium, zusammen.
„Gewinnbringend für alle“
Auch Sabine Vogel zeigte sich beeindruckt vom Ergebnis des Projektes: „Es war eine Freude zu erleben, wie konzentriert und motiviert die Schüler an den Experimentalstationen arbeiteten. Hier wurde der natürliche Entdeckungsdrang der Kinder genutzt und die selbsttätige Auseinandersetzung mit ihrer Lebenswirklichkeit ermöglicht. Die anhaltende Begeisterung und der anschließende Austausch der Kinder untereinander machen den Lernerfolg sichtbar. Ein gewinnbringendes Projekt – für alle Beteiligten.“ Auch die Grundschüler aus Gemünden, Gössenheim und Langenprozelten waren sich alle einig: „Das würden wir gerne wieder machen.“