"Gemeinsam gegen Cybermobbing!" - diesem Ziel verpflichtete sich das aktuelle Projekt-Seminar Psychologie der 11. Jahrgangsstufe am Gymnasium Lohr, das durch den Schulpsychologen Christian Förtsch angeleitet wird. Nachdem die Schülerinnen und Schüler im Mai bereits Workshops in der 7. Jahrgangsstufe durchgeführt hatten, in denen es darum ging, Empathie und Zivilcourage der Unterstufenschüler in Situationen zu stärken, in denen andere im Netz gekränkt oder beleidigt werden, folgten nun zwei weitere Bestandteile des Anti-Mobbing-Programms:
So besuchte Joscha Kreßmann, Richter am Landgericht Würzburg die 7. Klassen jeweils für eine Schulstunde, um ihnen die rechtlichen Grundlagen bzw. Regeln bei Aktivitäten in sozialen Medien zu erläutern: Was darf ich auf WhatsApp und Co.? Was verstößt gegen die Persönlichkeitsrechte anderer? Wann darf ich Bilder per WhatsApp verschicken oder weiterleiten? Was darf ich im Netz von mir preisgeben? Was sollte ich nicht zeigen? Hier zeigten sich viele interessante Aspekte, die den Kindern gar nicht bewusst waren, obwohl doch das Smartphone für viele Jugendliche einer der wichtigsten Freizeit-Begleiter ist. So erklärt sich auch, dass die Kinder im Gespräch mit Herrn Kreßmann viele Fragen stellten und auch von ihren eigenen Erfahrungen berichteten. Außerdem hielt Frau Geis, Psychologin der Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder dann einen Vortrag für die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler der 5. bis 8. Klassen, um ihnen wichtige Informationen zu einem pädagogisch sinnvollen Umgang mit Smartphone und Co. zu erläutern.
Den Schwerpunkt bildeten dabei ebenfalls die sozialen Medien, deren Faszination einerseits und Suchtpotential bzw. Gefahrenquelle für Cybermobbing und Co. andererseits. Frau Geis gab den Eltern viele praktische Hinweise an die Hand, wie sie einen pädagogisch sinnvollen Umgang mit den neuen Medien begleiten können.
Anhand der Internetseite www.mediennutzungsvertrag.de können Eltern und Kinder beispielsweise gemeinsam Regeln für eine pädagogisch sinnvolle Mediennutzung wie z.B. zeitliche Begrenzungen, handyfreie Zeiten usw. besprechen und festlegen. Am besten einsetzbar ist diese Möglichkeit natürlich vor der Herausgabe des ersten Smartphones an das Kind. Möglich ist dies aber natürlich auch nachträglich. Der Schulpsychologe Christian Förtsch erläuterte den Eltern anschließend die Beratungsmöglichkeiten am Gymnasium Lohr a. Main: An wen können sich Kinder wenden, wenn es Konflikte oder gar Mobbingvorfälle gibt? Wie läuft die Beratung bei diesen Themen ab?
Als wichtige Informationsquelle zum Weiterlesen bzgl. der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen ist beispielsweise die Internetseite www.schau-hin.de empfehlenswert, welche wichtige Anregungen zu Themen wie Bildschirmzeit, Games, sozialen Netzwerken, Filmen und Serien usw. bietet.
Von: Christian Förtsch, (Schulpsychologe, Gymnasium Lohr)