Günther Liepert erinnerte an die Anfänge des Heimatkundevereins vor 18 Jahren. „Niemand“, so der Vorsitzende und Leiter des Arbeitskreises „Jahrbuch“, „hätte damals gedacht, dass wir es schaffen würden, jedes Jahr ein neues Buch herauszugeben.“ Wissenswertes aus der Geschichte Arnsteins gebe es genug, so Liepert. Allein die Finanzierung der 350 Exemplare bedürfe alljährlich eines Sponsors. Der besondere Dank des Vorsitzenden galt Alexander Lach von der Versicherungskammer Bayern, die die Herausgabe des Jahrbuch 2007 unterstützte.
Josef Grodel, der für Satz und Layout des Jahrbuches verantwortlich zeichnet, übernahm die Vorstellung der Autoren. Mit einer Beamershow erhielten die Heimatkundemitglieder einen Einblick in die Artikel und die teilweise historisch wertvollen Bilder. Der Hauptartikel des Heimatkundejahrbuches 2007 widmet sich dem privaten Arnsteiner Bankhaus Sauer. Akribisch hat Günther Liepert die Unternehmens- und Familiengeschichte recheriert und mit Hilfe von Bildmaterial belegt. In seinem Vorwort berichtet der Arbeitskreisleiter über die Aktivitäten des Heimatkundevereins in den zurückliegenden Monaten.
Über das „Stückweise Sterben eines Gräberfeldes bei Heugrumbach“ berichtet der Archäologe Ralf Obst. Unter einer dicken Betonplatte dürften noch wichtige Informationen über die Besiedlungsgeschichte des Werntals zu finden sein. Bernd Biedermann aus Hausen hat sich mit den ersten Franken im Werntal auseinandergesetzt und vertritt die Meinung, dass der Begriff „Werngau“ erstmals im achten Jahrhundert im Sprachgebrauch aufgetaucht sei.
Zahlreiche „Spuren jüdischen Lebens in Arnstein“ hat Ottmar Seuffert gefunden und sie in einem Artikel zusammengefasst. Der gebürtige Schraudenbacher hat sich in seiner Dissertationsarbeit bereits mit der Geschichte der Stadt Arnstein auseinandergesetzt und arbeitet heute als Archivar in der Stadt Donauwörth.
Katharina Patzer ist die Autorin der „Geschichte der Filiale Halsheim“. Sie schreibt über die Christianisierung Frankens und die drei Vorkirchen, deren Grundmauern wohl unter der heutigen St. Sebastianikirche schlummern. Der Ortsname „Arnstein“ sei vielfach in Deutschland und selbst in Frankreich und England zu finden. Seit Jahren erforscht Günther Liepert die Geschichte der gleichnamigen Orte und beschreibt im Jahrbuch 2007 „Arnstein im Harz“.
Die Arnsteiner Stadtbücherei und das historische Balleshaus sind zu einer festen Institution in Arnstein geworden. Vor 20 Jahren zog die Bücherei dort ein. Realschulrektorin Uta Weise setzt sich mit dem Gebäude, das ehemals den Namen „Fichtelhaus“ trug und 1725 durch Georg Roth errichtet wurde, auseinander. Für die Familie Roth und deren Familienwappen interessierte sich Klaus Göbel. Er hat das Hauswappen des heutigen Balleshauses erforscht und noch weitere Familienwappen in Arnstein gefunden.
Welche Bedeutung ein Industriegarten für die Landbevölkerung am Wechsel des 19. zum 20. Jahrhunderts hatte, erzählt die älteste Autorin des Heimatkundevereins, die 89-jährige Franziska Schenk. „Wenn Zirkuswaacha nach Büchold kumma“ – dieses Thema hat Josef Oberst in sehr humvorvoller Weise aufgenommen und beschreibt es in dem Artikel „Sou a Theater“.
„Wie ein Pfarrer sein Dorf rettete“ und von der Flugbegeisterung einiger Arnsteiner Bürger am Anfang des 20. Jahrhunderts berichten Jutta Nüdling und Klaus Göbel.
Das Arnsteiner Heimatkundejahrbuch ist in den Arnsteiner Banken, im Gasthof „Goldener Engel“, im Rathaus und während der Öffnungszeiten der Gemäldeausstellung im Balleshaus erhältlich.