Über ein großzügiges Geschenk konnte sich das Kinderhospiz Sternenzelt Mainfranken zu seinem zehnten Geburtstag am Samstag freuen. Der Marktheidenfelder Recycling-Unternehmer Marco Väth übergab ein Verwaltungsgebäude auf dem Gelände der vor Jahren stillgelegten Ziegelei. Dieses war vom Vorbesitzer schon vor einigen Jahren dem Verein zur kostenlosen Nutzung für den ambulanten Dienst zur Verfügung gestellt worden. Nun, da Marco Väth für den Bereich des ehemaligen Gewerbebetriebs am früheren Bahnhof ein künftige wohnbauliche Zukunft plant, übertrug er gemeinsam mit seiner Frau Chantalle das Haus an das Kinderhospiz.
Idealisten fanden sich vor zehn Jahren
Dazu kamen die Mitglieder, Freunde und Helfer zu einer Feierstunde im Garten vor dem Gebäude zusammen. Oksana Krovytska und Ulrich Hartung umrahmten diesen Anlass mit Liedern von Robert Schumann und Franz von Suppé. Die beiden US-amerikanischen Künstler sollten nur wenige Stunden später noch ein Benefizkonzert für das Kinderhospiz auf der Burg Wertheim singen.
Vorsitzender Stefan Zöller blickte zurück auf das Jahr 2008, als sich wenige Idealisten zusammenfanden, um Hilfe für Familien mit lebenszeitverkürzend erkrankten Kindern zu organisieren. Man traf von Beginn an auf die Unterstützung der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München. Erstes öffentliches Aufsehen erregte kurz darauf der von Erich Rudzinski organisierte Spendenlauf.
Ein Dutzend Kinder werden begleitet
Im Jahr 2011 konnte nach entsprechender Ausbildung und Abstimmung der ambulante Dienst mit einer hauptamtlichen Verwaltung und heute 25 ehrenamtlichen Begleitern aufgenommen werden, die gegenwärtig in der Region in zehn Familien bei einem Dutzend erkrankter Kinder tätig sind. Das Ziel des Baus einer eigenen stationären Hilfseinrichtung für betroffene Familien aus dem nordbayerischen Raum konnte zunächst nicht zu einem Erfolg gebracht werden. Dennoch sei auch dieses Thema, wie Zöller andeutete, nicht in Vergessenheit geraten.
Menschliches Handeln in Verwaltung gewünscht
Es sei für sie eine Verpflichtung, vor Ort den Menschen Dank zu sagen, die mit Leidenschaft, Mitgefühl und Kreativität eine großartige Hilfe für Familien in einer Notsituation verwirklichten, hob die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Barbara Stamm, hervor. Sie forderte, dass Politik, Verwaltung sowie Kranken- und Pflegekassen in diesen Fragen und Problemstellungen so menschlich reagierten, wie man sich das selbst in einem solchen Fall wünschen würde. Die Landespolitikerin bejahte aus ihrer Sicht den Bedarf für ein stationäres Kinderhospiz in Nordbayern.
Hilfe leisten, wenn andere gegangen sind
Stellvertretender Landrat Harald Schneider dankte Marco Väth dafür, dass er mit seiner Großzügigkeit einen wesentlichen Beitrag dazu leiste, dass das Kinderhospiz Sternenzelt über eine gesicherte Grundlage für seine Aufgabe verfügen könne. Zweiter Bürgermeister Manfred Stamm schloss sich dem im Namen der Stadt Marktheidenfeld an und betonte, dass man Freunde wie die Sternenzelt-Mitarbeiter daran erkenne, dass sie dann kämen und Hilfe leisteten, wenn andere längst gegangen seien. Alle Redner warben dafür, dass sich weiter ehrenamtliche Helfer und Begleiter in den Dienst der guten Sachen stellen mögen.
Danach setzten die Gäste symbolisch ihre Unterschriften unter ein Modell des Marktheidenfelder Zentrums des Kinderhospizes Sternenzelt. Der katholische Stadtpfarrer Hermann Becker und die evangelisch-lutherische Pfarrerin Margarete Allolio segneten das Haus und seine Mitarbeiter.
Gebäude als Fundament für die Zukunft des Vereins
Marco Väth wünschte sich in seiner kleinen Ansprach abschließend, dass mit dem Gebäude, das Fundament geschaffen sei, dass der Verein Kinderhospiz Sternenzelt für immer seinen wichtigen Dienst im Raum Marktheidenfeld und weit darüber hinaus leisten könne. Nach den Ansprachen nahmen die Gäste die freundlich ausgestatteten Räumlichkeiten in Augenschein, die dem Kinderhospiz als Verwaltungsstandort, Koordinations- und Treffpunkt dienen.