„Helden, Heroes, toller Jahrgang“ Lobesworte wie diese zogen sich durch die gesamte feierliche Verabschiedung des Abiturjahrgangs 2010 des Johann-Schöner-Gymnasiums. Sicherlich verdient: In Reden und Ehrungen wurde immer wieder betont, wie vielfältig sich der Jahrgang engagierte. Neben den, im bayerischen Vergleich überdurchschnittlichen Noten – ein Drittel der Schüler erzielte ein Abitur mit einer Eins vor dem Komma – setzte sich der Jahrgang für sich und andere ein.
Dementsprechend schwierig gestalteten sich die Ehrungen für besonderes Engagement. Normalerweise vergeben die „Freunde des JSG“ – hauptsächlich Ehemalige, die als Förderer das Gymnasium finanziell und materiell unterstützen – einen „Best Award“. Die Auszeichnung bekommt jährlich ein Schüler, der sich neben sehr guten Noten auch hervorragend für alle einsetzt. Kollegstufenbetreuer Martin Benkert konnte jedoch diesmal keinen Schüler vorschlagen: Es gab zu viele Gute. Die Sparkasse Mainfranken mit Gebietsdirektor und Fördervereinsmitglied Peter Schmitt stockte daraufhin das Preisgeld von 150 auf 300 Euro auf. Die Vorsitzende der Freunde des JSG, Sylvia Schubart-Arand, übergab den Preis dem gesamten Jahrgang.
Fair Play an der Tagesordnung
Auch der Elternbeirat mit der Vorsitzenden Claudia Böhm hatte das gleiche Problem: wen soll man bei so vielen fleißigen Schülern hervorheben? Sie zeichnete schließlich die zehn Jahrgangsstufensprecher und die vier ehemaligen Schulsprecher Anna-Maria Burkard, Sebastian Hlavacec, Eva Hisch, Franziska Streib sowie stellvertretend für den Jahrgang noch Christian Dunst und Michael Lamprecht, die viel im Hintergrund gemacht haben, aus.
Bei so vielen Auszeichnungen und Preisen fielen auch die Festreden, häufig gespickt mit Zitaten, ohne Ausnahme lobend aus. In der Begrüßung verglich der stellvertretende Schulleiter Ludwig Brach das Abitur und die Schullaufbahn mit Fußball. „Fair Play“ war in der Jahrgangsstufe an der Tagesordnung. „Erfolg, Leistung, Solidarität, Einsatzbereitschaft, Begeisterung, Teamgeist und Respekt“ seien nicht nur im sportlichen Wettkampf wichtige Werte, so Brach. Thomas Obert vom Elternbeirat gab die Lobesworte der Schule zurück: „Diese Schule ist ein Glücksfall für uns alle. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass es hier so gut funktioniert“. Ihm gefällt das „positive Miteinander des Schulbetriebs“.
In der Schülerrede bedankten sich Tina Zapf, Gregor Münch und Andreas Obert bei allen. Das Motto war wie schon auf ihrem Abi-T-Shirt, der Abizeitung und bei dem Gottesdienst vor der Verabschiedung: „Helden“. Rückblickend beschrieben sie humorvoll so manche heldenhafte Tat und Erlebnisse aus ihrer Schulzeit, von Schullandheim, über Skikurse, Gletscherfahrt bis hin zur Abiturfahrt. Man spürte, dass sich die Kollegiaten an ihrem Gymnasium wohlgefühlt haben.
Abi-Gag geschickt vermarktet
Stellvertretender Landrat Goldkuhle freute sich, dass „große Leistung erbracht und ein wichtiges Ziel geschafft“ ist. Er führte aus, dass bei der Entscheidung für eine bestimmte Ausbildungs- oder Studienrichtung viele Faktoren zu berücksichtigen sind: „neben den persönlichen Interessen und Stärken auch der Arbeitsmarktbedarf“.
Bürgermeister Paul Kruck betonte, dass der Jahrgang sich bewiesen habe. Allein den Abi-Gag „so geschickt zu vermarkten, dass selbst Funk und Fernsehen überregional berichten, verdient schon Lob“. Auf die Bedeutung der Bildung ging das Stadtoberhaupt ebenfalls ein: „Eine Gesellschaft, die über keine nennenswerten Rohstoffvorkommen verfügt, wird im internationalen Wettbewerb nur bestehen, wenn sie ihre intellektuellen Ressourcen besser ausnutzt“.
Zwischen den Glückwünschen und Ehrungen glänzte die K13 mit musikalischen Einlagen. Der Chor sang zwei Lieder, die zwei Schülerinnen Theresa Buberl und Christine Heinz spielten an Klavier und Violine die „Sonatine Opus 100 für Violine und Klavier-Finale“, die K13-Big Band spielte den Titel „My Way“.
Schulleiter Albert Häusler sprach nachdenklich stimmende Worte bevor er die Zeugnisse überreichte. Seinen Schülern riet er, sich Zeit zu nehmen, obwohl einem die Gesellschaft heute oft erzähle, man müsse alles so schnell wie möglich erledigen. „Die Leistungsdiskussion sollte nicht nur unter ökonomischen Gesichtspunkten geführt werden“.
Portion Glück für die Zukunft
Der Direktor warnte die Schüler auch vor den wirtschaftlichen und demographischen Problemen unserer Zeit, doch bestärkte er sie, die eigenen Qualitäten auszuschöpfen. Kommentarlos zeigte er zur eigenen Reflexion den Videoclip „Did you know?“, der von der Schnelligkeit der heutigen Zeit und Globalisierung handelt. Schließlich entließ er seine stolzen Schüler mit ihrem Zeugnis und wünschte ihnen „von Herzen eine Portion Glück für die Erfüllung ihrer Träume und eine gute und friedvolle Zukunft“.