Ursprünglich sollte die Stadthalle 15,3 Millionen Euro netto kosten; jetzt liege man bei 17,6 Millionen, sagte Architekt Thorsten Kock in der Stadtratssitzung am Mittwoch. Außerdem informierte er die Stadträte darüber, dass die Verwaltung helleres Licht in der Stadthalle haben möchte. Statt der vorgesehenen herkömmlichen 300-Lux-Beleuchtung soll nun eine 500-Lux-LED-Beleuchtung installiert werden. Für den Saal seien dies Mehrkosten von 17 000 Euro netto.
500 statt 300 Lux
Fürs Foyer schlug Kock ebenfalls eine LED-Beleuchtung vor, die farbige Lichtspiele ermöglichen soll. Dafür belaufen sich die Mehrkosten auf 23 000 Euro. Bürgermeister Mario Paul hielt beides für „sinnvoll“. Einem weiteren Vorschlag Kocks, aus Effektgründen für 47 000 Euro Lichtbänder in den Fenstern zu installieren, erteilte Paul jedoch eine klare Absage.
Weiter wurde laut Kock aus der Stadtverwaltung heraus angeregt, die Stadthalle mit W-Lan für kabellosen Internetzugang (16 000 Euro) auszustatten sowie zusätzliche Stromanschlüsse (20 000 Euro) einzubauen. Beides seien „durchaus sinnvolle Maßnahmen“, meinte Paul. Diese Umplanungen in Saal- und Foyerbeleuchtung, W-Lan und Stromanschlüsse sollen umgesetzt werden. Einen formellen Beschluss dazu fassten die Lohrer Stadträte am Mittwoch aber nicht.
Ernst Herr (CSU) wollte von Kock wissen, um wieviel sich die jährlichen Betriebskosten durch die nun geplante LED-Beleuchtung reduzieren werden. Das konnte ihm der Architekt aber nicht beantworten; seine Aufgabenstellung seitens der Verwaltung sei lediglich gewesen, eine stärkere Beleuchtung einzuplanen. Bärbel Imhof (Grüne) wollte auf jeden Fall die LED-Technik, weil diese nachhaltiger sei.
Beschlüsse gab es dann bei der Vergabe folgender Gewerke im Zusammenhang mit dem Stadthallenbau: Die Innenputzarbeiten gehen für knapp 65 000 Euro brutto an die Starlux GmbH, Nürnberg (16:1, Gegenstimme Franklin Zeitz, Bürgerverein); die Terrazzoarbeiten für knapp 363 000 Euro brutto an die Freese GmbH, Remda-Teichel (15:2, Gegenstimmen Zeitz und Ernst Herr, CSU); die Außenanlagen für 818 000 Euro brutto an die Fleischhacker GmbH (15:2, Gegenstimmen Zeitz, Herr), Tore und Stahltüren wird für rund 84 000 Euro brutto die Jansen GmbH, Surwold, liefern und einbauen (15:2).
Gärtnerstraßenhalle
Auch im Zusammenhang mit dem Umbau der ehemaligen Turnhalle an der Gärtnerstraße in eine Kulturhalle vergab der Stadtrat verschiedene Aufträge. Die Innenputz- und Malerarbeiten bekam die Firma Franz, Lohr, für 113 000 Euro brutto (16:1); die Gegenstimme kam von Richard Eyrich, der grundsätzlich gegen den Umbau der Halle ist.
Die Fensterbauarbeiten gingen an die Firma Altenberger Metallbau, Sonneberg (12:5), zum Angebotspreis von 134 000 Euro brutto. Dieses Angebot war das einzige, das eingegangen war, und lag im Preis fast um das Doppelte über dem Ansatz. So erklärt sich die relativ hohe Zahl der Gegenstimmen. Michael Kleinfeller und Dirk Rieb (beide CSU) beispielsweise forderten, die Fensterbauarbeiten nochmals auszuschreiben. Dem hielt Maria Hoffmann, die städtische Sachgebietsleiterin Hochbau, entgegen, dass es bereits Verzögerungen gebe, sie wolle das Projekt vorantreiben. Laut Bürgermeister Paul ist am 21. Mai 2016 in der Gärtnerstraßenhalle eine Städtebautagung vorgesehen.
Nicht vergeben werden konnten die Sonnenschutzarbeiten, da das einzige Angebot Formfehler aufwies.