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OBERSINN: Herrliche Natur, Heimatgeschichten und Bewegung im Jossgrund

OBERSINN

Herrliche Natur, Heimatgeschichten und Bewegung im Jossgrund

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    Stummer Zeuge: Auf den Spuren der Heimatgeschichte befanden sich rund 80 Teilnehmer bei der Kulturradtour "Perlen der Jossa". In der Gemarkung Obersinn stellte Horst Brand (rechts) den ältesten Wappengrenzstein im Spessart aus dem Jahr 1559 vor.
    Stummer Zeuge: Auf den Spuren der Heimatgeschichte befanden sich rund 80 Teilnehmer bei der Kulturradtour "Perlen der Jossa". In der Gemarkung Obersinn stellte Horst Brand (rechts) den ältesten Wappengrenzstein im Spessart aus dem Jahr 1559 vor. Foto: Foto: Jürgen Gabel

    (jg) In diesem Jahr führte die Radtour „Perlen der Jossa“ über die Bergkämme des Jossatals. Auch diesmal wurden den rund 80 Teilnehmern wieder sportliche Betätigung und viele interessante Informationen über ihre Heimat geboten. Veranstalter waren das archäologische Spessartprojekt sowie zahlreiche Kommunen im Jossgrund.

    Romantische Alphornklänge des Alphornduos aus Lohrhaupten stimmten an der Wachthütte zwischen Lohrhaupten und Pfaffenhausen musikalisch auf die Tour ein. Nach den Grußworten von Bürgermeister Rainer Schreiber, Peter Könnemann vom Forstamt Jossgrund und Christoph Frucht vom Forstbetrieb Hammelburg, hielt Winfried Imkeller, der die Tour ausgearbeitet hatte, seine „Wachthüttered“.

    Gedichtzeilen im Jossgründer Platt beschrieben, was sich an der Birkenhainer Straße am Kreuzungspunkt, wo „rü onn nü geritte wurd onn sich Wilddiebe mit Räiber gestritte honn“, anno dazumal zugetragen haben könnte. Die Wachthütte war einst mit einem gewölbten Keller und einer Wohnung für den Wächter ausgestattet. Der letzte Rest des Kellers war im Zweiten Weltkrieg von Soldaten gesprengt worden.

    An den „Eckel-Linden“ informierte der ehemalige Revierförster Klaus Eckel über die Geschichte des Jossgründer Gemeindewaldes, der um das Jahr 1800 der Gräfin „Pauline“, einer Schwägerin Napoleons I. gehört haben soll.

    Scheine zum Grasrupfen

    Zur Mittagsrast luden die Obersinner Gastgeber an die Forsthütten am Pflanzgarten ein, der heute als Arboretum für Schule und Kindergarten dient. Dort informierte der ehemalige Mittelsinner Forstdirektor Christoph Frucht detailliert über den „Schubertswald“ und die Spessarter Holzrechte. Mit Holzpflügen musste einst mühselig der Boden bewirtschaftet werden und Grasrupfscheine berechtigten zur Grasernte. Manchmal sei Getreide an das Vieh verfüttert worden, weil es zu wenige Grasrupfscheine gab.

    Anschließend führte Horst Brand zum ganz in der Nähe stehenden ältesten Wappengrenzstein im Spessart aus dem Jahr 1559. Grenzsteine stehen unter Denkmalschutz und geben Auskunft über die bewegte Vergangenheit unserer Vorfahren im „Vier-Herren-Wald“, denn viele Herren übten im Spessart ihre Macht aus: die Kurfürsten von Mainz, die Herren von Hutten, die Grafen von Hanau und die Herren von Thüngen.

    Bevor es gestärkt mit vorzüglicher fränkischer Küche vom Obersinner Gasthaus Eck weiterging, begrüßte die örtliche Rathauschefin Lioba Zieres, die Radfahrer.

    Weitere Informationen gab es zur Ziegelhütte und zum Dreimärker, einem Grenzstein mit dem Mainzer Rad, dem Rienecker und dem Hanauer Wappen, sowie zum Hanauer-Berg-Turm.

    Atemberaubend schöne Heide

    Es gibt wohl viele herrliche Fleckchen im Spessart, doch der „Stacken“ in Mernes mit seiner Heidelandschaft präsentiert sich in atemberaubender Schönheit. Dort, an der letzten Etappe, wurden die Radfahrer vom Ortsvorsteher Jürgen Eyding begrüßt und konnten sich an der Bürgermeister-Kröckel-Hütte mit Getränken stärken.

    Die Heide bedarf intensiver Pflege, denn sie braucht viel Licht und wenig Nährstoffe. Von dort oben genossen die Radfahrer den herrlichen Blick auf die Hügel der Rhön. An der alten Schule in Mernes warteten dann auch schon die Landfrauen mit „Krautsuppe“, „Schöppklöß“, Kaffee und Kuchen.

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