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KARLSTADT: Heßdorfer Autor liest aus seinen Werken

KARLSTADT

Heßdorfer Autor liest aus seinen Werken

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    Wolfram Kerger aus Heßdorf las in der Karlstadter Stadtbücherei aus seinen besinnlichen und humorvollen Geschichten vor.
    Wolfram Kerger aus Heßdorf las in der Karlstadter Stadtbücherei aus seinen besinnlichen und humorvollen Geschichten vor. Foto: Foto: Günter Roth

    Rund 40 Besucher kamen in den Lesesaal der „Hohen Kemenate“ Karlstadt zur Lesung des Heßdörfer Autors Wolfram Kerger, der kurze Geschichten und Gedichte aus seiner Sammlung vortrug.

    Wolfram Kerger hat ganz offensichtlich ein sehr weites Spektrum von Gedanken, Ideen und literarischen Projekten, die er als Erzählungen niederschreibt und weitgehend im Eigenverlag herausbringt. Sie sind zwar oft im heimatlichen Bereich angesiedelt, aber inhaltlich nicht darauf beschränkt. Auffallend dabei ist seine Gabe, genau hinzusehen und diese Beobachtungen anschaulich wiederzugeben. In den Geschichten des 78-jährigen Autors kommt ein Humorist, Menschen- und Tierfreund sowie ein suchender Philosoph zu Wort. Gelegentlich aber blitzt in den Erzählungen auch so etwas wie Till Eulenspiegel auf.

    Zum Schmunzeln waren die Betrachtungen über den besten Autofahrer, in dem Kerger mit seinem Alter und dem Fahrstil von Senioren kokettiert.

    Der Rentner, der ausschließlich zum Vergnügen fährt, Tempolimits grundsätzlich aus Sicherheitsgründen um mindestens 20 Prozent unterschreitet und dabei Schlangen von Autofahrern hinter sich herzieht und beim Parken gerne doppelten Abstand hält.

    Hintergründigen Humor zeigt die Geschichte mit einer frechen Mücke, die den schlafenden Herrgott zu stechen wagt und fortan vor weiteren Stichen summen muss, um ihren Opfern eine Chance zu geben. „Wie würde sich wohl unsere Welt anhören, wenn auch wir Menschen vor bösen Taten summen müssten?“, fragte Kerger spitzbübisch. Ganz besonders bei der spaßigen Erzählung von Sünden, die bei Menschen blaue Verfärbungen hervorrufen, war der Eulenspiegel gut zu erkennen: „Sollte mein Nachbar vielleicht sogar noch sündiger sein als ich?“

    Philosophische Fragen treten bei einem Disput zwischen Bettler und sorgengeplagtem Unternehmer auf: „Wer ist hier der Arme?“ Auch das „Recht, in den Himmel zu kommen“ kann mit drei Kandidaten für das „Jüngste Gericht“ Denkanstöße geben. Zwar sind Kergers Geschichten für fantasievolle Zuhörer nicht immer völlig überraschend, amüsant und nachdenklich stimmend sind sie allemal.

    Der in Münster geborene Kerger war Industriekaufmann und Korrektor einer Zeitung. Er lebte mit seiner Frau fast zehn Jahre in Kanada, bevor er nach Gössenheim und dann nach Heßdorf übersiedelte. Er ist Verfasser von 21 Buchtiteln, die er im Eigenverlag herausgibt. Besonders bekannt ist seine lokale Geschichte von „Heinrich, der Gänserich von Gössenheim“, in dem er von seiner Freundschaft mit der letzten Gans des Ortes erzählt.

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