(ik) Tiefe Einblicke in die „Joassboasts“ und den „Spuckse“ oder viele andere Spitz- und Hausnamen sowie viel Wissenswertes über das 20. Jahrhundert in Zellingen bietet die lebendige Chronik, die Bernd Nebel verfasst hat. Der zweite Bürgermeister Werner Trabold sprach dem Verfasser und seinem Team gleich zu Beginn der Buchvorstellung seine Hochachtung für dieses Werk aus.
Als Bernd Nebel Ende der 90er Jahre die handschriftlichen Aufzeichnungen über die ersten 50 Jahre des letzten Jahrhunderts von Richard Endrich, einem „Altzellinger“, wie er ihn liebevoll nannte, lediglich mit der Aufforderung zum Durchlesen in die Hand bekam, dauerte es noch rund zehn Jahre, bis die Idee reifte, diese Jugenderinnerungen auf das gesamte Jahrhundert zu erweitern und diese nach Möglichkeit zu veröffentlichen.
Richard Endrich, Jahrgang 1922, ist in diesem Frühjahr gestorben. 1995 hatte er begonnen, Interessantes und Wissenswerte von der Arbeit der Bauern, den Mühlen, den Handwerkern und Geschäften, aber auch über die Vergnügungen der Menschen zur damaligen Zeit zusammenzuschreiben. Ebenso schrieb er über die Spitz- und Hausnamen der alten Zellinger Familien teilweise humorvoll und im Dialekt.
Um die Chronik aber auf das ganze Jahrhundert zu vervollständigen, waren weitere, vertiefende Quellenstudien aus dem Gemeindearchiv oder von bereits vorhandene Bücher und Chroniken nötig.
Unterstützt wurde Bernd Nebel neben vielen Zellinger Bürgern besonders von Hugo Völker und Arnold Bauer mit alten Bilddokumenten, Peter Hemmelmann und Dominik Bauer bei der Buchgestaltung sowie Rudolf Franz als Korrektor. Durch deren Mithilfe war die umfangreiche Chronik mit 200 Seiten, 150 Themen und 180 Bildern zu verwirklichen. Im Unterschied zu bisher üblichen Chroniken wurde in diesem Buch auf Statistiken weitgehend verzichtet, so Bernd Nebel. Dafür flossen viele persönliche Erlebnisse mit ein.
Musikalisch umrahmt wurde die Buchvorstellung im Zellinger Pfarrsaal zu der der Verein „Kul-Ture“ mit seiner Vorsitzenden Ina Götz eingeladen hatte, von dem Frankenquartett „Sameds“. Die Musiker trugen frisch, frech, fröhlich volkstümliche Lieder in Mundart vor.
Da die Gemeinde die Druckkosten übernommen hat, kann das Buch für 12 Euro verkauft werden und ist ab sofort im Rathaus, in der Drogerie Rohden und bei Hilde Heffner erhältlich.