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Hingebungsvoller Kampf um die Scheidung

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Hingebungsvoller Kampf um die Scheidung

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    Karlstadt (yvo) Vertrauen ist gut, ein Ehevertrag ist besser, und kein Ehevertrag ist so wasserdicht wie der, den der erfolgreichste Scheidungsanwalt von Los Angeles erfunden hat. Keiner vertritt seine Mandanten nämlich besser vor Gericht als Miles Massey, wenn sie ihr Partner in flagranti mit dem Klempner beziehungsweise einem Callgirl ertappt und mit der Kamera die ehebrecherisch zerwühlten Laken für Justitia festgehalten hat. Denn er verschafft trotzdem eine Abfindung in solcher Höhe, dass sich der/die Ex in der Gosse wiederfindet.

    Das ist die Handlung der ironischen Scheidungskomödie "Intolerable Cruelty", einer hübschen Persiflage der Gebrüder Coen auf die augenblickliche Schwemme der Heiratsfilme.

    Joel und Ethan Coen haben sich mit "Fargo", "Big Lebowski" und "O Brother, Where Art Thou" weltweiten Kultstatus erarbeitet. Wenn auch ihr neuester Film mit dem wenig gelungenen deutschen Titel "Ein (un)möglicher Härtefall" wahrscheinlich die größtmögliche Annäherung der Coens ans Mainstreamkino ist, so haben sie doch das unberechenbare Coen-Universum, das von dem lässigen Spiel mit den Formeln und Genres des Kinos lebt, nicht verlassen.

    George Clooney als narzistischer Staranwalt, der an keinem Spiegel vorbeigehen kann, ohne die frisch gebleichten Zähne zu blecken, liefert hier eindeutig die beste Vorstellung seiner Karriere.

    Seine Gegenspielerin Catherine Zeta-Jones, die selbst für ihren außerordentlichen Ehevertrag mit Michael Douglas wohl bekannt ist (im Falle einer Scheidung 1,7 Millionen Euro pro Ehejahr), ist, auch von diesem Blickwinkel her gesehen, ein idealer, wenn nicht gar hinterlistiger Besetzungscoup. Die beiden bekämpfen sich in Sachen Scheidung hingebungsvoll. Sie liefern sich schlagfertige Wortgefechte und schrecken auch vor Auftragskillern nicht zurück. So weit ist noch keine Screwball-Comedy gegangen.

    "Ein unmöglicher Härtefall" wird heute, Dienstag, und morgen, Mittwoch, jeweils um 20 Uhr in den Burg-Lichtspielen Karlstadt-Mühlbach gezeigt. Freigegeben ist er ab zwölf Jahren, in Begleitung der Eltern schon ab sechs. Dauer 106 Minuten.

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