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REMLINGEN: Historische Tänze in altem Gemäuer

REMLINGEN

Historische Tänze in altem Gemäuer

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    Reihentanz: Zwei Schritte nach links, ein Schritt nach rechts – volle Konzentration beim „Hanter Dro“, der ursprünglich beim Stampfen des Lehmbodens getanzt wurde.  In historischen Gewändern leiten die Remlinger Liane und Michael Butterbrodt die Gruppe an bei der Tanzstunde im Remlinger Rathaus.
    Reihentanz: Zwei Schritte nach links, ein Schritt nach rechts – volle Konzentration beim „Hanter Dro“, der ursprünglich beim Stampfen des Lehmbodens getanzt wurde. In historischen Gewändern leiten die Remlinger Liane und Michael Butterbrodt die Gruppe an bei der Tanzstunde im Remlinger Rathaus. Foto: Foto: Mechtild Buck

    „Der Zauber der alten Tänze liegt für mich darin, dass sie nicht zu schwierig sind und dass man sofort mittanzen kann“ schwärmt Liane Butterbrodt. Sie und ihr Mann Michael üben seit Mai in zwangloser Runde im Remlinger Rathaus mit Tanzbegeisterten jeder Altersstufe historische Tänze ein. Jeder kann mitmachen, auch Einzeltänzer und Anfänger. Zurzeit besteht die sonntägliche Runde aus sechs bis zehn Tänzern – mit steigender Tendenz.

    Das mittelalterbegeisterte Ehepaar Butterbrodt ist seit ungefähr zwölf Jahren Mitglied der Renaissance-Gruppe „Jaekleins Spiesse“, die Lagerleben und Schwertschaukampf veranstaltet. Dargestellt wird die Zeit der Bauernkriege um 1525. Veranstaltungen wie dem Peter-und-Paul-Fest in Bretten bei Karlsruhe, bei dem nachts getanzt wird, weckten bei den beiden vor zehn Jahren die Leidenschaft für den historischen Tanz.

    „Aber alleine macht's nicht so viel Spaß“, erklärt das Paar. „Darum haben wir zu unseren runden Geburtstagen die ersten Tänze unseren Gästen erklärt und dann gemeinsam getanzt, und es hat super geklappt. So haben wir die Idee gehabt, selber eine Tanzgruppe zu gründen. Die Gemeinde Remlingen fand die Idee auch toll und hat uns den 500 Jahre alten Rathaussaal zur Verfügung gestellt. Wir sind keine ausgebildeten Tanzlehrer, sondern wir haben einfach Freude am Tanzen und wollen das weiter vermitteln.“

    Getanzt werden bretonische Tänze wie der An Dro, der Hanter Dro oder Branles, aber auch historische Tänze wie der Chappelloise und der Black Nag oder Volkstänze wie die Mazurka und Schottisch. „Volkstänze haben wir mit im Programm, damit sie nicht verloren gehen“, erläutert Liane Butterbrodt „und zum Tanzen suche ich immer eine schöne Musik heraus“.

    Viele der historischen Tänze sind Reihentänze, das heißt, es werden keine Paare benötigt. Oft sind die Tänze entstanden, um die Arbeit zu erleichtern. Der Hanter Dro wurde beispielsweise ursprünglich beim Stampfen des Lehmbodens getanzt. Beim Paartanzen in größeren Gruppen macht es den besonderen Charme aus, dass die Tanzpartner weitergereicht werden.

    Die Gewänder, in denen die Butterbrodts gerne tanzen, sind im Renaissance-Stil aus der Zeit zwischen 1500 und 1590 selbst genäht. Es benötigt aber niemand solche historische Kleidung zum Tanzen, Jeans und T-Shirt sind ebenso willkommen.

    Nächstes Tanztreffen mit Liane und Michael Butterbrodt im Remlinger Rathaus ist am 31. August um 17 Uhr, Anmeldung ist nicht erforderlich. Wer vorher schon ein wenig Tanzluft schnuppern möchte, kann das am 1. August, um 19 Uhr in der Holzmühle in Holzkirchen tun. Hier spielt die Gruppe „Schleifstein“ aus Karlstadt zu bretonischen und fränkischen Tänzen auf.

    Am 20. und 21. September wird im Rahmen des Remlinger Saatmarkt ein Mittelalterspektakel zur 1175-Jahrfeier Remlingens Marktgemeinde stattfinden, das Michael Butterbrodt organisiert hat. Hier wird die Gruppe „Habenichtse“ zum historischen Tanz aufspielen. Am Samstag, 20. September, um 19.30 Uhr sind alle Tanzbegeisterten zum Mittanzen eingeladen.

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