Bereits zum dritten Mal durften sich im Lohrer Starthouse Gründer und Start-ups beim Pitchprogramm "Höhle der Keiler" um die Gunst der sogenannten "Business Angel" messen. Drei Unternehmen stellten ihre Geschäftsidee dem Publikum und der Jury vor. Vorne lag am Ende Angelique Thummerer. Sie stellte das Unternehmen "turns" vor und holte damit zwei von vier "Tickets" der Juroren und gewann auch den Publikumspreis.
Starthouse-Leiterin Anja Güll begrüßte neben den Gründern rund 30 Gäste. Es waren zwei anstrengende, aber lehrreiche Tage, wie alle Teilnehmer berichteten. Nach zwei Tagen intensiver Arbeit an den eigenen Pitches erkannten die Gründer die Schwachstellen ihrer Präsentationen und wurden gezielt beraten und geschult. Im Ergebnis konnten sich dann alle drei vorgestellten Unternehmen so präsentieren, dass neben ein wenig Skepsis vor allem aber die Neugier auf die Geschäftsidee im Vordergrund stand.
Textilrecycling verändern
Angelique Thummerer machte den Anfang mit "turns". Gemeinsam mit Katja Wagner setzt sie sich für eine strukturelle Veränderung beim Textilrecycling ein. Sie erklärte, dass nur ein Prozent aller Textilien tatsächlich recycelt werden, allerdings pro Sekunde eine Lastwagen-Ladung Textilmüll auf den Deponien landet. "Kreislaufwirtschaft ist alternativlos", erklärte die Mittelfränkin. Die Geschäftsidee von "turns" beruht darauf, Textilien einzusammeln und aus ihnen wieder Garn und damit neue Textilien herzustellen. Als einzige der Unternehmer konnte sie ihren Kapitalbedarf mit rund 1,12 Millionen Euro bis 2026 beziffern.
Als Nächstes stand Tayfun Cavus von "Cleendrop" auf der Bühne. Er möchte analog zu "hello fresh" Produktboxen mit Reinigungs- und Kosmetikartikeln im Abonnement an Endverbraucher liefern. Neben einem preislichen Vorteil würde niemand mehr etwas vergessen, lautete eines seiner Argumente. Er möchte die Produktboxen individuell auf die Kunden zuschneiden, und flexible Abonnementpläne anbieten.
Jobs und Bewerber vernetzen
Als Letztes stellten Theresina Rathz und Leon Roth ihr Start-up "yungbusy msp" vor. Ihre Firma bringt vereinfacht Unternehmen und Arbeitssuchende zusammen. Eine Besonderheit ist die Regionalität, denn der Start soll vorerst nur in Main-Spessart erfolgen. Aber auch in die Nachbarschaft seien die Fühler bereits ausgestreckt. Alleine für Main-Spessart hätten bereits 48 Unternehmen eine Absichtserklärung zur Teilnahme unterzeichnet. Eine Besonderheit ist die Kooperation mit den Schulen. Schüler oder Absolventen sollen mit der App, über die alles laufen wird, auch eine Orientierung bekommen. "Und dann mit zwei Klicks eine Bewerbung abschicken können", so Leon Roth.
Nach den drei Vorstellungen äußerten sich die vier "Business Angel" und verteilten ihre Tickets für eine Folgeberatung bei der Umsetzung der Ideen. Kai Bielenberg sah "yungbusy msp" vorne. Er meinte, es gebe zwar jede Menge Onlineportale für Jobsuche, aber die Regionalität und der Fokus auf den ländlichen Raum hätten ihn überzeugt. Ingo Jursake favorisierte "turns" ebenso wie Ronny Denk. Peter Mark Droste überreichte sein Ticket an Tyfun Cavus.
Im Anschluss wurde im Hof das Sommerfest des Starthouse gefeiert.