(maha) Zu Beginn der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Marktheidenfeld nahm der Vorsitzende, Esselbachs Bürgermeister, Klaus Hofmann im Sportheim des FC Roden kurz Stellung zu jüngsten Presseberichten, die sich mit einem von Hofmann akzeptierten Strafbefehl der Staatsanwaltschaft wegen versuchten Betrugs befassten.
Wie berichtet, hatte Hofmann im Jahr 2009 versucht, durch falsche Angaben bessere Konditionen für ein Leasing-Fahrzeug zu erreichen. Der Kommunalpolitiker erklärte, dass er keinen Anlass sehe, von seinen Ämtern zurückzutreten. Sein Fehlverhalten, dessen er sich zunächst nicht bewusst gewesen sei, sei mit dem Strafbefehl rechtlich erledigt und ein Schaden sei für niemanden eingetreten.
Danach ging Hofmann zum Bericht über die Tätigkeit der VG seit Juni 2010 über. Die neuen Räumlichkeiten des Ordnungsamts, der Rentenstelle und des Standesamts hätten bei der Bevölkerung Anklang gefunden. Ohne Probleme war der Volksentscheid über den Nichtraucherschutz am 4. Juli bewältigt worden. Die Vermögenserfassung ist für zwei Mitgliedsgemeinden inzwischen abgeschlossen und wird fortgesetzt. Die umfassenden Arbeiten sind zur Vorbereitung der Umstellung des bisherigen Kameralhaushalts auf die kaufmännische Buchführung (Doppik) notwendig.
Große Belastungen brachte die Einführung des neuen, fälschungssicheren Personalausweises mit sich. Der neue Ausweis benötigt mehr Aufwand bei der Antragstellung und Aushändigung, zu der die Antragsteller jetzt persönlich zum Meldeamt der VG nach Marktheidenfeld kommen müssen.
Einsprüche gegen „Street View“
Vier Bürgermeisterbesprechungen befassten sich mit einem Bündel von Themen wie Einsprüchen gegen den Internetdienst „Google Street View“. Die Pläne der Ortsfriedhöfe stehen zu Digitalisierung an. Flächennutzungs- und Bebauungspläne sollen für die Nutzung im Internet eingescannt werden.
Kurios verlief die Beratung zur Unterbringung von Fundtieren. Auf Anraten des Landratsamts Main-Spessart wandte man sich dem Tierheim in Lohr zu, um von dort zu erfahren, dass man gar nicht in der Lage sei, Fundtiere aus dem Bereich der VG Marktheidenfeld aufzunehmen.
Aus dem Personalbereich berichtete Hofmann, dass man zum 1. September aus 26 Bewerbern einen Auszubildenden in der VG eingestellt habe. Der bisherige Auszubildende wurde am 1. August befristet für ein Jahr in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen. Eine Mitarbeiterin schloss den Angestelltenlehrgang II ab, eine weitere Mitarbeiterin wird nach einer Erkrankung wieder in den Betrieb eingegliedert.
Der Personalstand betrage bei 15 002 Einwohnern 24,65 Vollzeitstellen, die sich auf 17 Vollbeschäftigte und 13 Teilzeitbeschäftigte mit ganz unterschiedlichen Wochenarbeitszeiten verteilten. Der Schnitt betrage 1,64 Beschäftige je 1000 Einwohner und liege seit 1978 unverändert in diesem Bereich und damit unter den durchschnittlich zwei Beschäftigten, die vom Bayerischen Gemeindetag zur Erledigung der Aufgaben einer VG als notwendig erachtet würden. Jede Mitgliedsgemeinde könne hochrechnen, ob man mit diesem Personalschlüssel eine eigene Verwaltung umfassend gestalten könne. Die Effizienz der VG Marktheidenfeld liege für ihre Mitglieder auf der Hand.
Im kommenden Jahr soll die neue Aufgabenverteilung, insbesondere bei den sozialen Angelegenheiten, in der VG umgesetzt werden. Der Brandschutz muss im VG-Gebäude an der Petzoltstraße in Marktheidenfeld verbessert werden.
Rothaug tritt in Ruhestand
Bereits erfolgt ist die Ausschreibung der Stelle des Geschäftsführers der VG Marktheidenfeld, nachdem Erich Rothaug 2011 in den Ruhestand treten wird. Es lägen bereits sieben Bewerbungen vor, darunter auch zwei aus anderen Bundesländern. Auf Vorschlag aus der Versammlung soll die Stelle zusätzlich in den beiden Lokalzeitungen ausgeschrieben werden.
Bevor man zur Jahresschlussfeier überging, dankte VG-Vorsitzender Hofmann seinen beiden Stellvertretern Thorsten Schwab (Hafenlohr) und Rosemarie Richartz (Rothenfels), den weiteren Bürgermeistern und Vertretern in den Gremien der VG sowie der Geschäftsführung und den Beschäftigten für eine stets vertrauensvolle, konstruktive Zusammenarbeit.
•Bericht zum VG-Haushalt folgt