Dr. Michael Schneider, 58-jähriger Chirurg, der seit einem Jahr eine Praxis in Karlstadt betreibt, hat die Henry-Dunant-Medaille erhalten – die höchste Auszeichnung der internationalen Rotkreuz-Bewegung. Laut Definition wird sie beispielsweise für „Einzelhandlungen von herausragender Tapferkeit unter schwierigen Bedingungen, die mit einem hohen persönlichen Risiko für das eigene Leben, die Gesundheit oder die persönliche Freiheit verbunden waren“, verliehen. Schneider lacht: „Ich war nicht in einem Krisengebiet im Einsatz, nur in Tauberbischofsheim.“ Von 2007 bis April 2017 war er Kreisverbandsarzt in Tauberbischofsheim.
Dies ist ein Ehrenamt, das Schneider neben seiner Tätigkeit als Chefarzt des Tauberbischofsheimer Krankenhauses ausgeübt hat. Zur umfangreichen Liste der Aufgaben des Kreisverbandsarztes gehört die Organisation des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes; außerdem ist er für die Weiterbildung der Ärzte im Kreisverband zuständig. „Hauptsächlich war ich im Vorstand des Kreisverbands Vertreter der Ärzte“, sagt Schneider. „Wir Ärzte tragen eine große gesellschaftliche Verantwortung. Die Ausübung eines Ehrenamts ist ein Teil davon.“
Weil er sich in Karlstadt selbstständig gemacht hat, legte Schneider, der in Erlabrunn wohnt, das Ehrenamt im baden-württembergischen Kreisverband nieder. Seine chirurgische Praxis neben dem mittlerweile geschlossenen Karlstadter Krankenhaus werde gut angenommen; er habe gerade den Mietvertrag verlängert.