(mk) Am 26. April war es 25 Jahre her, dass Hermann Gmeiner gestorben ist. Sein in den Nachkriegsjahren begründetes Sozialwerk SOS-Kinderdorf ist heute in 132 Ländern der Welt vertreten. SOS steht dabei als Abkürzung von Societas Socialis – dem Menschen zugewandte Gemeinschaft. Die SOS-Gemeinschaft erinnert in einer Pressemitteilung an ihn und die erste SOS-Dorfgemeinschaft in Hohenroth.
Heimat, Beziehung, Entwicklung, Vernetzung, Einklang mit Natur und Umwelt als Grundlage für ein erfülltes Leben waren Hermann Gmeiner wichtig und sind heute und auch künftig für die Gemeinschaft unabdingbar.
Dass sein Todestag, der 26. April 1986, auch der Tag der Tschernobyl-Katastrophe war, mag nebenbei – im Angesicht der Katastrophe in Japan – als zusätzliche Verpflichtung erscheinen, die Lebensbedingungen für Kinder, Jugendliche, Familien in persönlich belastenden Situationen aktiv und gesund zu erhalten.
Der Blick darauf, was jeden einzelnen Menschen und die Gesellschaft, die Welt, dauerhaft gesund erhält (Salutogenese), mag dazu mehr leiten als die Fixierung darauf, was uns krank macht (Pathologie).
Die Organisation SOS-Kinderdorf versteht ihre Tätigkeit in diesem Sinn als Kulturauftrag für unsere Zeit und Gesellschaft.
Schon 1955 hat Hermann Gmeiner im Verständnis seiner Societas-Socialis-Idee festgehalten, für Menschen mit Behinderungen gestaltend tätig werden zu wollen: 1978 wurde in Hohenroth die erste SOS-Dorfgemeinschaft für und mit Menschen mit Behinderung gegründet. 1981 ließ es sich Hermann Gmeiner nicht nehmen, bei der offiziellen Eröffnungsveranstaltung selbst die Kapelle der Rienecker Musikanten zu dirigieren.
Die Begegnung mit Menschen und Tieren im Dorf haben ihn damals besonders beeindruckt und die Wichtigkeit und Richtigkeit seiner Idee der überschauenden Lebensorte bestätigt.
Vision und Leitbild
Die Hohenrother sind Hermann Gmeiner von ganzem Herzen dankbar. Sein Mut, seine unerschütterliche Tatkraft und sein Vertrauen im Menschen sind auch heute noch Vision und Leitbild.