Karl-Heinz Müller, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauverein Laudenbach, besuchte den Kindergarten Laudenbach mit einem Hornissennest.
Die Hornisse ist die größte in Mitteleuropa lebende Faltenwespe. Die Körpergröße der Königin beträgt von 23 bis zu 40 Millimeter, die der Arbeiterinnen 18 bis 30 Millimeter und die der Drohnen 21 bis 28 Millimeter.
Die Aktivität der jungen Königinnen beginnt im fortgeschrittenen Frühjahr. Die Königin beginnt allein mit dem Nestbau, indem sie aus zerkauten Holzfasern in einer nach unten hängenden Wabe Zellen formt, die sie meist unmittelbar nach Fertigstellung mit einem Ei belegt. Bis zum Schlupf der ersten Arbeiterinnen belegt sie so etwa 40 Brutzellen. Aus dem Ei schlüpft nach circa zwölf bis 14 Tagen eine Larve aus. Die Entwicklungszeit vom Ablegen des Eis bis zum Ausfliegen der Arbeiterin beträgt bei der Hornisse etwa 30 bis 50 Tage.
Nach dem Schlupf der Arbeiterinnen fliegt die Königin nicht mehr aus und beteiligt sich nicht mehr an der Versorgung der Brut. Sie wird von den Arbeiterinnen mit ernährt und beschränkt sich nur noch aufs Eierlegen. Im Sommer beginnt das Volk, Drohnen und Jungköniginnen heranzuziehen. Ein erfolgreiches Volk produziert im Laufe seines Lebens etwa 200 Jungköniginnen. Die Jungköniginnen werden noch im Herbst von den Drohnen begattet. Etwa um diese Zeit endet auch die Lebenszeit der alten Königin und der letzten Arbeiterinnen.
Hornissen ernähren ihre Brut mit allen Arten von Insekten wie Fliegen, Wespen, Bienen, Heuschrecken, Käfern, Raupen, Libellen. Ein gut entwickeltes Hornissenvolk vertilgt bis zu ein halbes Kilogramm Insekten am Tag. Da natürliche Baumhöhlen selten geworden sind, sucht sie sich häufig eine Ersatzhöhle im menschlichen Siedlungsbereich, wie alte Schuppen, Holzverschalungen an Terrassen und Balkonen, Winterverkleidungen am Dach, aber auch Rollladenkästen und Nischen in Dachböden.
Die Hornisse ist eine gefährdete Art und steht in den meisten Bundesländern auf der Roten Liste. Die Hornisse hat durch ihre Körpergröße zwar einen entsprechend größeren Giftblaseninhalt als beispielsweise die Honigbiene. Letztendlich sind Stiche von Wespen, Hornissen und Bienen in etwa gleich schmerzhaft.
Von: Armin Marschall (Zweiter Vorstand Obst- und Gartenbauverein Laudenbach)
