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LOHR: Im BayWa-Bau ist wieder Betrieb

LOHR

Im BayWa-Bau ist wieder Betrieb

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    Das ehemalige BayWa-Gelände.
    Das ehemalige BayWa-Gelände. Foto: Johannes Ungemach

    Über zwei Jahre stand das Gebäude leer. Jetzt ist wieder Leben eingezogen in den ehemaligen Bau- und Gartenmarkt der BayWa am Weinbergeweg in Lohr. Der Rechtenbacher Geschäftsmann Rudolf Geist hatte das Gebäude im November 2015 gekauft, eigentlich als Kapitalanlage. Doch nach einer Sanierung des undichten Daches und einigen Schönheitsreparaturen im Inneren ist er nun mit seiner „Rudi Import/Export GmbH“ selbst eingezogen.

    Zusammen mit Sohn und Schwiegersohn betreibt Geist als Geschäftsführer einen Handel mit instandsetzungsfähigen und neuen Autoteilen. Der 66-Jährige ist seit über 20 Jahren in dieser Branche tätig. Er kauft im In- und Ausland Teile aller gängigen europäischen Autohersteller wie beispielsweise Kupplungen, Lichtmaschinen, Turbolader oder Motorengetriebe von Autowerkstätten und -zerlegebetrieben. Diese verkauft er dann an Instandsetzer, ebenfalls im In- und Ausland.

    Das Gebäude des ehemaligen BayWa-Marktes erachtet Geist als Glücksgriff für seine Zwecke. „Es ist eine Traumkonstellation. Wir fühlen uns pudelwohl“, sagt der Kfz-Meister und Betriebswirt des Handwerks.

    Die BayWa hatte den Markt 2007 geschlossen. Danach nutzte die Bosch Rexroth AG die Immobilie sechs Jahre lang. Die 2400 Quadratmeter Grundfläche umfassenden Hallen des ehemaligen Marktes bieten nun reichlich Platz für die Zwecke Geists, der den Großteil des Gebäudes mit seiner Firma nutzt. Daneben hat er im hinteren Bereich rund 500 Quadratmeter an zwei Untermieter vermietet, an die Firma „AKA Textildruck und Design“ sowie eine mechanische Werkstatt.

    Im vorderen Bereich hat Geist zum einen Büroräume eingerichtet, vor allem aber ein 540 Stellplätze zählendes Hochregallager. In dem herrscht momentan noch weitgehend Leere. Ein Zustand, der Geist nicht unrecht ist. „Rein und gleich wieder raus“ sei das Beste, was mit der von ihm gehandelten Ware passieren könne. Angeliefert und abgeholt wird diese Ware mit Sattelschleppern, die im Hinterhof des Gebäudes genug Platz zum Rangieren haben.

    Den ehemalige Kundenparkplatz vor dem Gebäude mit rund 90 Plätzen hat Geist an die Bosch Rexroth AG vermietet. Auf dem ehemaligen Freigelände des Gartenmarktes gibt es weitere rund 20 Stellplätze, die Geist ebenfalls noch vermieten will. Insgesamt umfasst das von Geist gekaufte Areal rund 10 400 Quadratmeter.

    Neue Lageristen

    Sein Unternehmen hat er dauerhaft als kleinen Familienbetrieb vorgesehen. Wenn der jetzt im BayWa-Markt aufgenommene Handel richtig ins Rollen komme, werde der jetzige Drei-Mann-Betrieb noch um ein bis zwei Lageristen ergänzt, die bereits gefunden seien, so Geist.

    Während der eine Teil des ehemaligen BayWa-Areals nun also wieder dauerhaft in Nutzung ist, liegt der Großteil der Fläche auf der anderen Seite des Weinbergweges noch immer brach. Ende 2014 hatte die BayWa ihren dort angesiedelten Baustoffhandel aufgegeben. Die rund 4000 Quadratmeter des ehemaligen Freilagers mitsamt Lagerhalle und Verkaufsraum sind seither weitgehend ungenutzt.

    Der Handels- und Dienstleistungskonzern hatte angekündigt, die Fläche entweder vermieten oder verkaufen zu wollen. Doch getan hat sich bislang offenbar noch nichts.

    Unverändert in Betrieb ist bis heute die angrenzende Werkstatt der BayWa-Technik, in der rund zehn Mitarbeiter beschäftigt sind. Am Fortbestand der Technik-Sparte in Lohr werde nicht gerüttelt, hatte der Konzern 2014 bei der Schließung des Baustoffhandels verlauten lassen. Aktuell war von der Pressestelle des Unternehmens in München keine Aussage zu erhalten, ob sich daran etwas geändert hat. Die zuständigen Sachbearbeiter, die dazu und auch zum aktuellen Stand in Sachen Baustoffareal etwas sagen könnten, seien erst in der kommenden Woche wieder im Haus.

    Die BayWa ist seit Ende der 1970er Jahre in Lohr am Weinbergweg angesiedelt. In den Jahren 1969 bis 1970 hatte sie ihre vorher im Stadtgebiet liegenden Unternehmensteile dort gebündelt.

    Während des Krieges befand sich auf dem Areal übrigens ein Kriegsgefangenenlager. Später fanden in dem Barackenlager über einen längeren Zeitraum Kriegsvertriebene Wohnraum.

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