Erlach hat vorgelegt, nächstes Wochenende werden wieder überall die traditionellen Johannis- oder Sonnwendfeuer angezündet. Ein langer Brauch: Der Johannistag am 24. Juni ist das Hochfest der Geburt Johannes des Täufers und steht in enger Verbindung mit der am 21. Juni stattfindenden Sonnenwende.
Dem Volksglauben nach sollte das Johannisfeuer vor bösen Dämonen schützen und die Ernte vor Hagelschäden bewahren. In Erlach entfachte der Erlacher Carneval Verein (ECV) bereits am Samstag auf dem Bolzplatz am Main sein Johannisfeuer. Weil eine größere Geburtstagsfeier im Ort ansteht, haben die Verantwortlichen die Veranstaltung eine Woche vorverlegt. Das Johannisfeuer hat auch in Erlach eine lange Tradition: Über 25 Jahre wird das feurige Brauchtum bereits vom ECV gepflegt.
Bei Regen wären Vorbereitungen umsonst gewesen
Mit Einbruch der Dämmerung zündeten Karl-Heinz Dann und Tobias Bauer den aufgestapelten und massiv wirkenden Holzhaufen an. Hell erleuchtet wurde der Festplatz und nicht nur zahlreiche Kinderaugen bestaunten das Feuer. "Das Holz für das Feuer wurde bereits vor vier Wochen im Gemeindewald gemacht und am Freitag geschichtet", erzählt ECV-Vorsitzender Kevin Zentel. Das Fest war sehr gut besucht: "Wir sind vollstens zufrieden und mussten schon Bier nachbestellen". Das Johannisfeuer ist eine reine Open-Air-Veranstaltung und somit wetterabhängig. »Bei Regen macht man sich die Mühe umsonst«, so Zentel.
"Wetter passt, das Fest wird sehr gut angenommen und auch viele Radfahrer nutzten bereits am Nachmittag das Angebot von Kaffee und Kuchen, um sich frische Energie zu tanken", sagte Dieter Ziemainz über das Fest. "Das ist ein schöner Treff der Erlacher. Man trifft sich und tauscht sich aus", freut sich Ingrid Heuler über das Engagement der rund 50 Helfer des ECV.
Kinder machten am frühen Abend Stockbrot
Das Restfeuer und angenehme Temperaturen ließen viele Gäste noch einige Zeit die Atmosphäre am Main genießen. Eine Absicherung des Brauchtumsfeuers – wie im strohtrockenen Vorjahr – durch die Feuerwehr Erlach war in diesem Jahr nicht notwendig. Bereits um 16 Uhr ging es mit Kaffee und Kuchen los. Am frühen Abend begeisterte ein Fackellauf von rund 20 Kindern vom Johannisweg zum Festplatz. Dort wartete ein eigenes Feuer auf die Kinder und sie konnten sich dort Stockbrot mit Röstzwiebel machen.