Ein Festtag wird an diesem Montag in der Raiffeisenstraße 3 in Hausen gefeiert: Der ehemalige Bauunternehmer Winfried Herrmann blickt auf 80 Lebensjahre zurück. Acht Jahrzehnte eines arbeitsreichen Lebens, das von Verantwortungsbewusstsein für seinen Betrieb und der Sorge um seine Familie geprägt war.
Winfried Herrmann wurde am 9. März 1935 in Würzburg geboren. Aufgewachsen ist er mit drei jüngeren Schwestern in Steinfeld. Nach der Volksschulzeit stieg Winfried Herrmann in das elterliche Baugeschäft ein, das sein Vater Josef Herrmann 1903 gegründet hatte. Dieser wurde 1949 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und nahm den Geschäftsbetrieb wieder auf. Sohn Winfried erlernte das Maurerhandwerk, besuchte im Anschluss die Meisterschule im mittelfränkischen Ansbach und legte 1954 die Meisterprüfung ab. Zunächst führte er mit dem Vater die Baufirma.
Ab 1957 lag die Verantwortung alleine in seiner Hand. Zu den größten Bauprojekten unter Winfried Herrmanns Regie zählten die Umbauten des Modehauses Stamm in der Lohrer Turmstraße und des ehemaligen Scheuplein-Hauses in der Fußgängerzone. Nach der Schließung des Baugeschäftes 2005 war Winfried Herrmann bis zur Pensionierung als Bauleiter einer Würzburger Firma in Berlin und Leipzig im Einsatz.
1955 lernte der Jubilar auf der Frammersbacher Kirb seine spätere Frau Barbara, die aus Eisenach stammt, kennen. 1956 wurde Hochzeit gefeiert, im Folgejahr kam Tochter Sabine zur Welt. Die junge Familie bewohnte die ersten Jahre das Elternhaus in Steinfeld, bis der Bauunternehmer ein neues Wohnhaus in Hausen errichtete. Ein schwerer Schicksalsschlag traf die Familie mit dem Tod der Ehefrau und Mutter: Barbara Herrmann verstarb nur 36-jährig an einer heimtückischen Krankheit. Was Winfried Herrmann über die schwere Zeit hinweghalf, waren sein Humor, Optimismus und die Devise: „Immer wieder aufstehen“.
Wer stets auf ihn zählen konnte, waren die Hausener Vereine: zwölf Jahre lang führte er den Sportverein, war aktiver Sänger im Gesangverein und Mitglied der Reservistenkameradschaft.
Im Ruhestand sorgt der Jubilar für den Holzvorrat des Wohnhauses, in dem auch die Familie von Tochter Sabine wohnt. Den Tag beginnt der Senior mit dem Ritual einer guten Tasse Kaffee und der Main-Post-Lektüre. Seine Vorliebe gilt dem Fußball, sei es im Fernsehen oder auf dem Hausener Sportplatz. Eine Familienfeier zu Ehren des Jubilars gibt es am Samstag im Reservistenheim Hausen.