Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Marktheidenfeld
Icon Pfeil nach unten

In der Ex-Filmburg auf die Bühne

Marktheidenfeld

In der Ex-Filmburg auf die Bühne

    • |
    • |

    Das Handy von Dirk Maihöfer klingelt in einer Tour. Mal ist ein Handwerker dran, mal der Getränkehändler, mal jemand von der Stadt. "Zu fragen gibt's bei so einem Projekt immer was", sagt der 28-Jährige lächelnd. Vor knapp zwei Wochen wurde hier noch gehörig geackert. Unzählige Handwerker wuselten im Haus umher.

    Die Löcher im Boden mussten gestopft, die Theke aufgebaut, die Wände fertig bemalt und die Elektrik angebracht werden, erinnert sich der Gastronom. Der letzte Feinschliff eben. Aus der ehemaligen Hädefelder Filmburg in der Innenstadt soll ein hipper Ort für Jung und Alt werden. "Wir wollen das Nacht- und Kulturleben in der Region bereichern", sagt Maihöfer. Und der Aschaffenburger glaubt, in dem kleinen Örtchen eine Nische dafür gefunden zu haben. Am Donnerstag, Freitag und Samstag soll dem Publikum ein Programm aus Livemusik, Tanzclub und Kabarett geboten werden.

    Für die Inneneinrichtung investierten Dirk Maihöfer und sein Partner Florian Rosenberger (28) rund 150 000 Euro - ein hübsches Sümmchen. Für die Renovierung steckte zuvor Besitzer Rolf Allinger aus Wertheim 300 000 Euro in das Unternehmen. Das Innere des Veranstaltungshauses gleicht nun wieder dem "Krone-Tanzsaal" (siehe Stichwort) aus den 30er Jahren. Die fürs Kino eingebaute Zwischendecke wurde entfernt. Nun hat der Besucher freie Sicht auf das von Ornamenten umrahmte Gewölbe und ein Deckenfresko. Vor drei Jahren stand Dirk Maihöfer zum ersten Mal in der ehemaligen Filmburg - zusammen mit Rolf Allinger und Otto Koch, Verkaufsleiter bei der Martinsbrauerei. Letzterer habe ihm immer wieder vom leer stehenden "Lichtspielhaus" vorgeschwärmt, erzählt er.

    Das Kino machte zu diesem Zeitpunkt einen ziemlich ramponierten Eindruck. Trotzdem verlor er sofort sein Herz. Die Sache kam ins Rollen. Seine ursprüngliche Planung, eine Diskothek einzurichten, legte Maihöfer wieder auf Eis. Zu viele Hindernisse stellten sich ihm in den Weg. Offizielle Sperrstunde war damals noch ein Uhr. Nur mit einer Ausnahmeregelung vom Landratsamt wäre eine Öffnung bis drei drin gewesen. Doch auch die Schallschutzgrenzen hätten nicht eingehalten werden können, gesteht der Gastronom. Und bis dato war niemand bereit, die kostspielige Renovierung in Angriff zu nehmen. Er begann, sich von seinem Traum zu verabschieden.

    Zweieinhalb Jahre später hörte Maihöfer, dass Besitzer Allinger das Geld zur Renovierung nun selber investiert habe und nach einem Betreiber suche. "Da war ich sofort wieder Feuer und Flamme", strahlt er. Erneut meldet er sich in Marktheidenfeld und bekommt prompt den Zuschlag. Um die Arbeiten der Handwerker zu begleiten, pendelt er wochenlang zwischen Aschaffenburg, wo er ein Restaurant leitet, und Marktheidenfeld hin und her.

    In naher Zukunft soll auf der Lichtspielhaus-Bühne, wo ehemals die Leinwand platziert war, Live-Bands eine Plattform geboten werden. Wer auf die Bühne kommt, entscheidet das Team per Demo. "Das müssen keine Vollprofis sein", beruhigt Maihöfer. Ein- bis zweimal monatlich wird es ein Comedyprogramm geben. Bis zu 300 Gäste können in der umgebauten Filmburg unterkommen. Wer möchte, kann das Lichtspielhaus auch zu kleineren Events - wie Hochzeiten, Betriebsfeiern oder Geburtstagspartys - mieten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden