Lord Almighty, was für ein emotionales Gospelkonzert am Sonntag in der Kirche St. Johannes der Täufer! Der gemischte Chor "Troubadour" aus Rimpar unter Leitung von Gittarist Frank Förster traf mit den ersten Tönen die Gemüter seiner Gäste in dem bis auf den letzten Platz voll besetzten Gotteshaus.
Um es mit Pfarrgemeinderatsvorsitzender Wally Herzog zu sagen: Das geht unter die Haut. Seit 1974 konzertieren die Choristen ausschließlich für Benefizzwecke. Der Spendenerlös vom Sonntag fließt in das Schulprojekt "Butterflies", das Kaplan Napoleon Savariraj in seiner Heimat Süd-Indien fördert. Dieses ermöglicht es, für 300 kastenlose Halbwaisen Bücher anzuschaffen und ihnen den Besuch einer staatlichen Schule zu erlauben.
"Die Kinder leben bei ihren meist alleinstehenden Müttern und sie gehören zu den Ärmsten der Armen", so Savariraj. Manche von ihnen kennt er persönlich. Der Seelsorger lebt und arbeitet seit fünf Jahren in Deutschland. Was es heißt, finanzielle Hilfe zu erfahren, weiß er sehr wohl: "Während meiner Ausbildung zum Priester wurde auch ich von französischen Missionaren unseres Ordens unterstützt."
Zurück zum Konzert. Die Spielregeln waren einfach: Hier 34 Choristen, deren deutscher und englischer Gesang zu Gitarren-, Keyboard- und Congaklängen sprühte, dort ein Publikum, das sich singend und im Takt klatschend mitreißen ließ von Spirituals und Gospels wie "Come let us sing", "Bless the Lord, O my soul" oder "Glory to God Almighty". Stellvertretend für alle wohl gelungenen Soli seien hier vier Prachtvorträge von Sopranistin Sonja Aulbach genannt, für die der Beifall kaum enden wollte. Unter ihnen waren das von Förster an der Conga begleitete "Jesus Christ, You are my life, alleluia" und das in schwedischer Sprache vorgetragene "Gabriella".
Auf dem Konzertprogramm standen ebenso traditionelle afrikanische Lieder wie das kraftvolle "Yakanaka vangheri - Praise the Lord altogehter", "Amezaliwa" (Freudenlied aus Tansania in Suaheli), die Friedenshymne "Ukuthula" oder das afroamerikanische Spiritual "Go tell it on the mountain", das Bezug auf die Geburt Jesu nimmt. Nach gut anderthalb Stunden Vortrag setzten die "Wow!"-Zugaben "Oh happy day" und "Shine your light" den Schlusspunkt hinter ein bejubeltes Benefizkonzert.