In der voll besetzten Aula des Friedrich-List-Gymnasiums fand Vorführung des Stücks "Pension Schöller" statt. Die eigentliche Premiere der Komödie am Mittwoch musste wegen Krankheit eines Darstellers der Theatergruppe abgesagt werden. Oberstudienrat und Spielleiter Christian Theiss erklärte, dass zunächst "Charleys Tante" auf dem Spielplan stand. Dies wurde jedoch bereits in der Spessartgrotte in Langenprozelten gespielt. Zu Probenbeginn stellte sich dann heraus, dass die "Pension Schöller" diesen Sommer auch bei den Scherenburgfestspielen in Gemünden auf dem Programm stand. Da die Schüler ihren ganz eigenen Charme in die umgeschriebene und leicht modernisierte Version des Originals von Carl Lauf mit einfließen lassen würden, blieb es bei der Auswahl des Klassikers.
Privatier Philipp Klapproth (Jan Knes-Wiersma) besucht mit Schwester (Vanessa Scherer) und Nichte (Natalie König) den Neffen Alfred (Johannes Kühlwein). Er ist begeistert von der großen Stadt und zieht es deshalb vor, die beiden Damen allein heim zu schicken. Klapproth hat es auf ein ganz besonderes Abenteuer abgesehen. Er habe gehört, es soll aufregende Partys in Nervenheilanstalten geben. Neffe Alfred solle Klapproth auf solch eine Party einschleusen, im Gegenzug würde er ihn finanziell unterstützen.
Alfred, der keine Ahnung hat, wie er dies anstellen soll, jedoch in Geldnöten steckt, bittet Freund Kißling (Andreas Musche) um Hilfe. Diesem fällt schlagartig die Pension Schöller ein, die allerhand skurrile Persönlichkeiten beherbergt. Der Onkel wird geimpft, sich gegenüber der "Direktorin" Wirtin Schöller (Susanne König), so wie den vermeintlichen Patienten, normal zu verhalten, in der Hoffnung der Schwindel bleibe somit geheim.
Klapproth lernt den Löwenjäger und Globetrotter Bernhardy (Matteo Biemüller) kennen, der ihm sogleich einige Leopardenfelle vermachen und ihn mit auf große Reise nehmen will. Klapproth spielt das Spiel mit, geht er ja in der Annahme, Bernhardy würde die "Klinik" nie verlassen können. Außerdem erzählt er der Schriftstellerin Josephine Krüger (Theresa Wirthmann) seine erfundene Lebensgeschichte und lernt den Schauspieler Eugen Rümpel (Kilian Halbritter), der sich für das Ebenbild Kinskis hält (und diesen im Stück auch perfekt nachahmt) kennen: "Das muss einer der Todkranken sein, der sieht auch so aus!", stellt Klapproth erschüttert fest und möchte so schnell wie möglich von diesem Ort verschwinden.
Erleichtert kehrt Klapproth zu seiner Schwester in den Spessart zurück. Das Glück währt nicht lange, alsbald wird er von den vermeintlichen Irren der Pension Schöller heim gesucht. Nach weiteren Irrungen und Wirrungen und Klapproth selbst dem Nervenzusammenbruch nahe, klärt sich letztendlich alles auf.
In weiteren Rollen waren Franka Weimer als Amalie Pfeiffer, Schwägerin der Pensionswirtin Schöller, Diana Meder als ihre Tochter Frederike und Katharina Scheblein als Pädagogin Fräulein Gröber zu sehen. Das Stück lebte von den gut gespielten Charakteren der Oberstufenschüler. Durch eine selbst eingebrachte Note jedes Einzelnen sorgten die 12 Schauspieler für viele Lacher und Applaus. "Nächstes Jahr wird dann wieder geweint.", kündigte Theiss an. Dann solle es wieder eine Tragödie geben.
