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LOHR: Isolatorenmuseum wird erweitert

LOHR

Isolatorenmuseum wird erweitert

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    Der Plan: Voraussichtlich ab Herbst will Lothar Vormwald sein Isolatorenmuseum im Trafoturm an der Lohrer Haaggasse um einen Freibereich erweitern.
    Der Plan: Voraussichtlich ab Herbst will Lothar Vormwald sein Isolatorenmuseum im Trafoturm an der Lohrer Haaggasse um einen Freibereich erweitern. Foto: FotoS: DEHM

    Lothar Vormwald (62) hat große Pläne. Der Sammler aus Sendelbach, der seit elf Jahren im ehemaligen Trafotürmchen an der Haaggasse, das der Stadt Lohr gehört, das einzige öffentliche Isolatorenmuseum Europas betreibt, will sein Museum um einen Ausstellungsbereich im Freien ergänzen.

    Seine Sammlung sei in den letzten Jahren stetig gewachsen, erzählt Vormwald; vor allem durch die Übernahme der Isolatorensammlung von Professor Ulrich Reiser nach dessen Tod vor rund zwei Jahren. Um die 6000 Isolatoren aus Porzellan und Glas umfasst die Sammlung Vormwalds mittlerweile, etwa 600, also nur zehn Prozent davon, sind im kleinen Museum an der Haaggasse zu sehen.

    Gescheiterte Raumsuche

    Um seinen Besuchern – 533 waren es im vergangenen Jahr – mehr zeigen zu können, machte sich Vormwald zunächst auf die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten als Ergänzung zum Museum im Trafoturm. Doch dies gestaltete sich schwieriger als gedacht. Um es kurz zu machen: Vormwald fand keine.

    So entstand die Idee, die kleine Wiese um das Turmmuseum als Freiluft-Ausstellungsfläche zu nutzen. Vor etwa einem Jahr brachte Vormwald sein Anliegen bei der Stadt Lohr als Grundstückseigentümerin vor. Der Bürgermeister habe es „wohlwollend behandelt“, freut er sich. Nach Absprachen mit Denkmalschutz und unter Berücksichtigung der Verkehrsicherung bekam er vor rund drei Wochen die Genehmigung.

    Im Herbst soll's losgehen

    Nun möchte Vormwald ab Herbst dort „Europas einzigen Isolator-Garten“ verwirklichen. Als Fertigstellungstermin hat er Ende Juni 2016 im Kopf, denn am zweiten Juliwochenende ist er Gastgeber des alle zwei Jahre stattfindenden internationalen Isolatorensammlertreffens; am letzten Treffen in Italien nahmen 35 Sammler teil.

    Vormwald möchte sein künftiges Freilandmuseum mit einem 1,6 Meter hohen Eisenzaun einfassen. Vom Eingangsbereich aus will Vormwald einen behindertengerechten Weg hineinpflastern – mit den alten Steinen aus der Färbergasse, die ihm die Stadt Lohr zur Verfügung stellen will.

    Rund 100 Isolatoren will Vormwald auf der Freifläche präsentieren: auf Sockeln, „wie es im Museum üblich ist“. Diese Sockel bestünden aus eingefärbtem Sichtbeton und seien flexibel verschiebbar.

    Von innen heraus beleuchtet

    Darüber hinaus will Vormwald noch einige Glasisolatoren auf Säulen stellen und in den Abendstunden von innen heraus beleuchten. „Dadurch entsteht in der dunklen Jahreszeit ein schöner Blickfang“, ist er überzeugt.

    Ferner hat er vor, auch ein paar Holzmasten mit Isolatoren dran aufzustellen, die früher als Masten für Stromleitungen eingesetzt wurden, außerdem ein paar alte Dachständer. Der Isolatorengarten sei nicht nur für an der Technik interessierte Leute interessant, sondern, wegen der Formen und Farben der Objekte, auch für Touristen, so Vormwald.

    Die Kosten für sein Projekt seien im fünfstelligen Bereich angesiedelt, wobei alles privat und mit Spenden finanziert werde. „Den Lohrer Steuerzahler kostet das keinen Euro.“ Nach einer kurzen Pause schiebt Vormwald nach: „Und die trostlose Fläche außenrum wird nach meiner Einschätzung sicher aufgewertet.“

    Rarität aus Meißen

    Seit kurzem besitzt Vormwald einen Isolator aus Meißner Porzellan, der vor rund 120 Jahren hergestellt wurde. Dieser Isolator sei deshalb eine Rarität, weil in der Meißener Manufaktur nur ganz wenige Isolatoren und auch ausschließlich für die Bahnstrecke Leipzig – Dresden produziert worden seien. Den Isolator, der beschädigt war, und wieder zusammengepuzzelt wurde, habe er von einem Sammlerkollegen bekommen, der ihn bei Erdarbeiten in Donauwörth gefunden habe. Einen unbeschädigten habe der Kollege für sich behalten.

    Das Isolatorenmuseum ist an jedem 1. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet, außerhalb dieser Zeit für Gruppen nach Vereinbarung unter Tel. (0 93 52) 47 95. Im vergangenen Jahr hatte Lothar Vormwald 533 Besucher in seinem Museum.

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