Sebastian Heidenfelder, Mitglied des Schulverbandes Grundschule Thüngen fragte in der jüngsten Sitzung nach den voraussichtlichen Schülerzahlen und den vorhandenen Klassenräumen im Schuljahr 2024/25. Schulleiterin Claudia Nöth informierte, dass nach dem gegenwärtigen Stand mit 35 Erstklässlern zu rechnen sei. Diese könnten dann im günstigsten Fall in zwei Eingangsklassen unterrichtet werden. Damit gäbe es an der Schule acht Klassen, für die aber momentan nur sieben Räume zur Verfügung stünden.
Der Schulverbandsvorsitzende und Thüngener Bürgermeister Lorenz Strifsky brachte Räumlichkeiten im angrenzenden Westflügel ins Spiel. Beim Bau der Anlage 1969 war dort die Grundschule untergebracht, seit der Auflösung des Hauptschulbereichs sind diese im Hauptgebäude und der Anbau steht weitgehend leer. Einige der leer stehenden Räume will die Gemeinde Thüngen als Erweiterung des Kindergartens einrichten und dort vor allem die Vorschulkinder unterbringen. Ein Zimmer davon könnte als zusätzlicher Klassenraum dienen, soweit die ersten Überlegungen. Allerdings seien dafür noch einige bauliche und rechtliche Vorgaben zu klären.
Jahresrechnungen 2022 gebilligt
Bürgermeister Strifsky wünscht sich mehr Schwimmunterricht für die Grundschüler. Bislang werden die vierten Klassen im Blockunterricht im Hallenbad von Arnstein unterrichtet. Im vergangenen Schuljahr waren das insgesamt zehn Doppelstunden. Dazu müssen die Kinder jeweils von Thüngen nach Arnstein mit dem Bus gefahren werden. Arnsteins Bürgermeister Franz-Josef Sauer, Hausherr der Schwimmhalle und Mitglied des Schulverbands, bestätigte, dass durchaus zeitliche Möglichkeiten für eine Ausweitung des Schwimmangebots bestünden. Die Beförderungskosten belaufen sich auf etwa 240 Euro, die Badnutzung 130 Euro je Doppelstunde. Der Ausschuss stimmte der Ausweitung des Schwimmunterrichts grundsätzlich zu. Schulleiterin Nöth verwies aber auf die Notwendigkeit, Lehrkräfte mit geeigneter Ausbildung einzusetzen.
Einstimmig billigte der Schulverbandsausschuss die Jahresrechnungen 2022 mit einem Verwaltungshaushalt von knapp 300.000 und einem Vermögenshaushalt von 70.000 Euro. Bürgermeister Strifsky teilte mit, dass nun nach der Innensanierung der Grundschule auch die Fertigstellung des Außenbereichs bevorsteht. Zum Abschluss sollen hier noch geeignete Bäume gepflanzt werden.
Umsetzung der Ganztagsbetreuung
Noch keine Entscheidung ist gefallen über die Frage, wie die Grundschule Thüngen künftig die Ganztagsbetreuung ihrer Kinder umsetzen wird. Ab 2026 wird mit der sukzessiven Umsetzung des Ganztagsversprechens der Staatsregierung an den Grundschulen begonnen. Dies beginnt 2026 mit den Erstklässlern und soll 2030 für alle bis zur 4. Klasse abgeschlossen sein. Vertreter der Kolping-Akademie stellten dazu Grundsätze und Angebote ihrer Einrichtung vor.
Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten der schulischen Angebote: Der "Gebundene Ganztag" findet unter der Verantwortung der Schulleitung statt und sieht einen Regelunterricht bis 16 Uhr im Klassenverband vor. Freizeitangebote und Mittagessen sind in den Stundenplan integriert. Die Betreuung ist für die Eltern kostenfrei, für das Mittagessen muss bezahlt werden. Auch der "Offene Ganztag" ist in Verantwortung der Schulleitung und bietet zwei Möglichkeiten: Die Kurzgruppe mit mindestens zwölf Zählschülern wird bis 14 Uhr betreut, die Langgruppe (14 Schüler) geht bis 16 Uhr, für sie ist das Mittagessen verpflichtend.
Die dritte Möglichkeit baut auf der jetzt schon bestehenden "Mittagsbetreuung" auf. Sie erschien im Augenblick den Schulverbandsmitgliedern als die günstigste, weil sie insgesamt flexibler ist und weniger hohe Personalstandards erfordert.
Im Austausch bleiben
Grundsätzlich muss noch geklärt werden, wie man mit der geforderten Höchstgrenze von 40 Schließtagen und mit der Bedarfsermittlung umgehen soll. Hier müssen Kommunen wahrscheinlich kooperieren. Die Kolping-Akademie könnte die notwendigen Konzepte erstellen und auch beim Personal unterstützen. Der Ausschuss einigte sich darauf, mit Kolping die genauen notwendigen Daten zu übermitteln und im Austausch zu bleiben. Eine Entscheidung solle später fallen.