Ausführlich befasste sich der Steinfelder Gemeinderat mit der Neuvergabe der Eigenjagd. Diese hatte die Gemeinde zum 31. März gekündigt. Hierzu war Förster Martin Volkmann-Gebhardt anwesend, der gemeinsam mit Bürgermeister Günter Koser über die Rahmenbedingungen informierte. Koser wies darauf hin, dass viele Kommunen damit gute Erfahrungen gemacht haben. Das Jagdgebiet mit einer Gesamtfläche von 818 Hektar soll in fünf Pirschbezirke aufgeteilt werden. Die Bezirke Scheidplatte (145 Hektar), Lindengrund (159 (Hektar), Langehöhe (198 Hektar), Hoher Schlag (112 Hektar) und Materkreuz (204 Hektar) sollen für die Dauer von einem Jahr verpachtet werden. Sie sind durch Waldabteilungen und Wege begrenzt.
Die Pacht soll 1600 Euro pro Pirschbezirk und pro Jahr betragen, sodass die Gemeinde 8000 Euro jährlich einnimmt. Es gibt aktuell 18 Bewerber. Martin Volkmann-Gebhardt stellte in einer Präsentation die angedachten Regelungen zur Jagdausübung vor. So sollen mindestens 16 Rehe pro Jahr geschossen werden und es ist eine Abschusskontrolle für das erlegte Wild vorgesehen, das der Jäger auf eigene Rechnung vermarkten kann. Der Inhaber des Pirschbezirks soll sich auch zu pirschübergreifenden Drückjagden verpflichten.
Ziel ist eine Naturverjüngung ohne Zäune
Vorrangiges Ziel der Bejagung ist mittelfristig eine Naturverjüngung ohne Zäune, denn für die Instandhaltung der Zäune entstehen der Gemeinde nicht unerhebliche Kosten. Laut Förster Volkmann-Gebhardt gibt es aktuell einen extremen Verbiss im Wald. Er sprach geradezu von einer Verwüstung. Nach ausführlicher Diskussion stimmte der Gemeinderat der Einrichtung der fünf Pirschbezirke zu. Es folgt nun die Ausschreibung im Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft und der Tageszeitung und anschließend eine Vorauswahl und die Verhandlung mit den Bewerbern. Bürgermeister Koser regte an, dass sich diese dann dem Gemeinderat in einer der nächsten Sitzungen vorstellen, ebenso wird ein Vertragsentwurf vorgelegt.
Seinen Unmut bekundete der Gemeinderat in diesem Zusammenhang über die zögerliche Tätigkeit des Landratsamtes bezüglich der Jagdhütte in der Abteilung Beslich, die seit sechs Jahren andauert. Der Zustand der Hütte gefährde zunehmend die Umwelt, hieß es. Das Landratsamt wird von der Gemeinde erneut aufgefordert, tätig zu werden.
Zwei Bebauungspläne behandelt
Zum Bebauungsplan "Rechts und Links des Gertraudenweges" behandelte das Gremium die 3. Änderung. Es wurden die vorgebrachten Einwendungen der Beteiligung der Öffentlichkeit und Träger öffentlicher Belange abgewägt. Der Gemeinderat war mehrheitlich der Meinung, dass die unterschiedliche Bauweise auch mit einem Flachdach nicht störend sei. Die Satzung hierzu wurde bei zwei Gegenstimmen beschlossen.
Der Bebauungsplan "Ober der Straße" wurde nach ausführlicher Diskussion unter anderem zur Tierhaltung oder der Einstufung als Dorf- beziehungsweise Mischgebiet bei zwei Gegenstimmen aufgehoben. Der Satzungsbeschluss zur Aufhebung des Bebauungsplans erfolgte einstimmig.
Auf Nachfrage aus dem Gremium, wann unter anderem die defekte Sirene in Hausen erneuert wird, wies Bürgermeister Koser darauf hin, dass nach der Katastrophe im Ahrtal vom Bund ein Förderprogramm aufgelegt wurde, jedoch noch die Förderrichtlinien fehlen, um Fördermittel zu beantragen.