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REMLINGEN: Jeans sind kein Tabu mehr

REMLINGEN

Jeans sind kein Tabu mehr

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    Die Konfirmanden des Jahres 2013: Melina Klein, Lara Winzenhöler, Cosma Jobs, Sofia Zorn, Marie Wehr, Jan Wehr, Benedikt Büttner, Leonard Ebeling, Jannick Diehm, Hannes Staude, Jonathan Freudenberger, Felix Seidenfuß und Justus Kachel mit Pfarrerin Gudrun Mirlein.
    Die Konfirmanden des Jahres 2013: Melina Klein, Lara Winzenhöler, Cosma Jobs, Sofia Zorn, Marie Wehr, Jan Wehr, Benedikt Büttner, Leonard Ebeling, Jannick Diehm, Hannes Staude, Jonathan Freudenberger, Felix Seidenfuß und Justus Kachel mit Pfarrerin Gudrun Mirlein. Foto: Foto: FRIEDHELM KUNZ

    Zwei Jahre dauerte die Vorbereitung der fünf Mädchen und acht Jungen auf ihre Konfirmation, die in der festlich geschmückten Pfarrkirche St. Andreas in Remlingen stattfand. Gut zwei Monate ihrer Vorbereitungszeit investierten sie dabei in das Projekt „Tradition und Brauchtum in Remlingen rund um die Konfirmation“. Wie war es früher und wie ist es heute?

    Nachdem sie einen Fragebogen entworfen hatten, führten die Konfirmanden mit unterschiedlichen Personen in Remlingen Interviews und fragten nach deren Aufgaben während der Konfirmandenzeit, nach der Kleidung, die damals getragen worden war, dem Ablauf der Konfirmation, der anschließenden Feier und den Geschenken.

    Zusätzlich sammelten sie Erinnerungsstücke ein, die sie bei einem Gottesdienst in der Remlinger Kirche gemeinsam mit den Ergebnissen ihrer Studie vorstellten. Bei den Geschenken hat sich einiges geändert. Früher haben die Mädchen hauptsächlich Aussteuer, Besteck und Sammeltassen bekommen – die Jungen oftmals ihre erste Uhr. Heute kriegen die jungen Menschen wesentlich modernere Sachen. Getragen haben die Konfirmanden einst hauptsächlich schwarze Kleidung. Die Mädchen hatten ein Kränzchen im Haar, die Jungen meist einen kleinen Anstecker am Anzug. Seit wenigen Jahren können die Jugendlichen ihre Kleidung selbst wählen. Die klassischen Varianten sieht man zwar auch heute noch – allerdings kommt es auch vor, dass ein Konfirmand Jeans trägt oder Mädchen in Hosen gehen, was früher undenkbar gewesen wäre.

    Auch die Aufgaben der Konfirmanden waren einst andere als heute: Die jungen Menschen mussten unter anderem die Glocken läuten, bei Beerdigungen das Kreuzchen tragen, Notopfer einsammeln und Abbitte bei Pfarrern, Lehrern und Paten leisten. Den alten Brauch der „Abbitte“ haben die Remlinger Konfirmanden wieder aufleben lassen. Bei Pfarrerin Gudrun Mirlein haben sie sich „für alles entschuldigt, was sie in den letzten Jahren so angestellt haben“.

    Die Vorbereitungszeit auf die Konfirmation hat sich laut der Studie ebenfalls verändert. Das früher übliche Auswendiglernen von Katechismustexten, Bibelversen oder geistlichen Liedern und die darauf folgende Abfrage tritt seit den 1970er Jahren mehr und mehr in den Hintergrund. Wichtiger ist heute, die Kirche in ihrer Vielfalt zu erfahren und zu verstehen: durch klassischen Unterricht, Besuche oder Praktika. Vermehrt wirken Ehrenamtliche, jugendliche Mitarbeiter und Eltern im Unterricht mit.

    Fasziniert hat die Konfirmanden allerdings, dass viele der Menschen, die 70 Jahre und älter sind, noch heute die einst auswendig gelernten Bibelverse sowie ihren Konfirmationsspruch aufsagen können – und nicht selten danach leben.

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