Gestern haben die "wohlverdienten" sechswöchigen Sommerferien begonnen. Viele Jugendliche wollen nicht sinnlos rumsitzen und nichts tun, sondern lieber Geld verdienen. Die beste Möglichkeit dafür ist natürlich ein Ferienjob.
Viele Erwachsene denken, dass die Jugendlichen ihr selbst verdientes Geld sowieso nur sinnlos für Klamotten und Computerspiele verprassen. Von wegen: "Sparen" antworteten die meisten der Jugendlichen auf die Frage, was sie mit dem Geld vom Ferienjob anfangen wollen.
Schon Anfang des Jahres bewerben sich die Schüler bei den großen Betrieben um einen Ferienjob. Manche haben Pech und werden auf das nächste Jahr verwiesen, manche haben Glück und können sich auf drei bis sechs Wochen Arbeit bei gutem Lohn freuen. So zum Beispiel die Schwestern Grollmann.
Christina Grollmann (18) jobbt für vier Wochen bei der Warema in Marktheidenfeld. Mit dem verdienten Geld will sie sich ein Auto kaufen. Ihre zwei Jahre jüngere Schwester Verena (16) macht einen vierwöchigen Ferienjob bei der Frima Bieräugel in Marktheidenfeld. Sie setzt damit den ersten finanziellen Grundstein für ihr Auto.
Etwas ganz anderes hat Arne Budde (17) mit dem verdienten Geld im Sinn. Dreieinhalb Wochen wird er beim Druckmaschinen-Hersteller Koenig & Bauer in Trennfeld arbeiten. Damit will er eine der interessantesten Städte der Welt erobern: "Für meinen New York-Urlaub spare ich das Geld".
Auch Magnus Mager (15) jobbt bei "KoeBau". Drei Wochen seiner Ferien will er "opfern", dafür hat er am Ende rund 1500 Mark in der Tasche. Er ist einer von denen, die die "Kohle" auf die hohe Kante legen. Denn demnächst will er seinen Führerschein machen.
In diesen Sommerferien hat die Firma Koenig & Bauer im Werk Trennfeld 16 Ferienjobs vergeben, teilt Thomas Stäblein auf Anfrage der Main-Post mit. Bei 35 Stunden pro Woche verdient eine Aushilfkraft 523 Mark pro Woche.
KoeBau-Mitarbeiter Stäblein erklärt weiter, dass die Jugendlichen meist Hilfsarbeiten in allen Abteilungen ausführen müssen. Das Tätigkeitsfeld umfasst Aufräumarbeiten und Assistieren im Lagerwesen, bis hin zu Arbeitsplätzen am Bildschirm.
Wieder ganz andere Arbeiten wird Nicole Huppmann (16) zu erledigen haben. Sie wird in Bettingen bei L+S Kunstofftechnik unter anderem Medizinteile kontrollieren. Auch sie will für ein Auto und den Führerschein sparen.
Die 2000 Mark, die Christian Heim (15) in den vier Wochen bei REKO Kunststofftechnik auf dem Dillberg verdient, will auch er sparen.
Für den Führerschein, der in drei Jahren ansteht, wird Sebastian Erbelding (15) sparen. Er arbeitet vier Wochen in den Sommerferien bei Wach Fensterbau in Hafenlohr.
Auch das Zementwerk in Lengfurt bietet dieses Jahr wieder 17 Jugendlichen einen Ferienjob, bevorzugt Jugendlichen, die 18 Jahre und älter sind. Manche arbeiten in der Schlosserei, andere verdienen ihr Geld mit Hilfsarbeiten.
Die Jugendlichen werden im Zementwerk nach Tarif bezahlt, was keinesfalls selbstverständlich ist. Dieses Jahr sind alle Ferienjob-Plätze vergeben.
Das gilt übrigens nicht nur im Zementwerk. auch bei anderen firmen sind die Wartelisten "proppevoll".
Auch bei "der Braun", dem größten Arbeitgeber in Marktheidenfeld, stehen die 16 bis 18Jährigen Schlange. Dieses Jahr ist der Bedarf an Ferienarbeitern nicht mehr so hoch wie in den vergangenen Jahren, teilte uns Karin Hummel mit, die bei Braun für die Ferienjobs zuständig ist. Die Arbeitsplätze sind meistens in der Produktion. Montage, Transport und Lagerarbeit sind zu ebenfalls erledigen.
Bei Braun werden in diesem Sommer etwa 250 Jugendlichen im Marktheidenfelder und Altfelder Werk jobben.