Bei guter Gesundheit feierten im Kreis ihrer Familie Johanna und Josef „Sepp“ Engelhardt aus Esselbach im Gasthaus "Talblick" in Steinmark ihre Eiserne Hochzeit. Sie schlossen am 7. November 1953 den Bund fürs Leben. Beide sind gebürtige Esselbacher. Josef wurde 1925 geboren, seine Gattin sieben Jahre später.
Josef Engelhardt absolvierte nach der Volksschule eine kaufmännische Ausbildung bei der Marktheidenfelder Firma Gebhardt, wo damals noch Sämereien und Gartenbedarf vertrieben wurde. Im Zweiten Weltkrieg musste er als blutjunger Soldat nach Griechenland und Ungarn, bevor er 1945 in amerikanische Gefangenschaft geriet. Nach der Entlassung im Jahr 1946 arbeitete er zunächst beim Telegrafenbauamt Würzburg, dann beim Fernmeldeamt, wo er es bis zum Technischen Fernmeldehauptsekretär brachte. Maßgeblich war er beim Aufbau des Telefonnetzes im Raum Marktheidenfeld beteiligt. Nach 40 Arbeitsjahren ging er in den Ruhestand.
Johanna Engelhardt, geborene Dornbusch, erlernte nach der Volksschule von 1947 bis 1950 bei der ortsansässigen Näherin Hedwig Roos das Schneiderhandwerk. Bis zur Geburt ihrer Kinder arbeitete sie anschließend bei der damaligen Firma Vordemfelde, einer ehemaligen Kleiderfabrik in Esselbach. Aus der im Jahr 1953 geschlossenen Ehe gingen drei Töchter hervor. Mittlerweile gehören auch noch sechs Enkel und sogar fünf Urenkelkinder zur Familie. In den 1960er Jahren konnte das Ehepaar in das neu errichtete Wohnhaus in den Pfarrwiesen 15 in Esselbach einziehen. Hier wohnen sie noch heute weitgehend selbständig, eingebettet in den Familienkreis.
zu den zahlreichen Gratulanten gehörte auch Esselbachs Bürgermeister Richard Roos, der Josef Engelhardt für seinen Einsatz für die Gemeinde dankte. 22 Jahre, von 1968 bis 1990, gehörte der Jubilar dem Esselbacher Gemeinderat an. Als Ratsmitglied vertrat er die Gemeinde zusätzlich im Abwasserverband Esselbachgrund. Viele kennen Josef noch als „Hallen-Sepp“, der für die Gemeinde 20 Jahre zuverlässiger Hallenwart der Spessarthalle war. Engelhardts Verdienste um das Allgemeinwohl wurden bereits mit der kommunalen Dankurkunde des Freistaats Bayern und der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt.
Ein hohes Engagement zeigte Engelhardt auch als Mitglied der Esselbacher Kirchenverwaltung von 1976 bis 1994. Hierfür und auch im Namen des Seniorenkreises gratulierte Waltraud Reinstein dem Jubelpaar. Beim FSV Esselbach war Engelhardt bereits 1946 bei der Wiedergründung des Vereins dabei. In den Folgejahren fungierte er als Spieler und Dritter Vorsitzender und war bei Veranstaltungen und beim Sportplatzbau dabei. Heute ist er Ehrenmitglied.
Johanna Engelhardt engagierte sich im Gesangsverein Frohsinn Esselbach, wo sie viele Jahre im Frauenchor sang und im Jahr 2016 für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde. Im Namen des Spielmannszugs Esselbach gratulierte Vorsitzender Manuel Heim. Josef Engelhardt war dort langjährig als Kassenprüfer tätig. Überaus gerührt und dankbar zeigte sich das Jubelpaar vom Besuch und der persönlicher Segnung durch Esselbachs Pfarrer Alexander Eckert, der zum Jubeltermin auch im Namen von Bischof Dr. Franz Jung Glückwünsche überbrachte. Das Ehepaar freute sich auch über die Glückwünsche von Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier und Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder, die vom Bürgermeister überreicht wurden.