Er ist ein "stadtbekannter Lohrer". Josef Emmert zählt wie kaum ein anderer in Lohr zu den Menschen, auf den dieses Prädikat bestimmt zutrifft. Bekannt ist der freundliche und hilfsbereite Mann nicht nur durch sein berufliches und ehrenamtliches Engagement in seiner Heimatstadt, sondern in ganz Unterfranken durch seinen Einsatz für den Fußballsport. Der Fan der "Löwen" von 1860 München kann an diesem Mittwoch seinen 70. Geburtstag feiern.
Der gebürtige Lohrer, aufgewachsen im Lebensmittelgeschäft seiner Eltern Anton und Maria Emmert in der Vorstadt, ging in Lohr zur Schule und schloss 1966 eine Lehre als Kaufmannsgehilfe bei der Firma Josef Zirkelbach GmbH in Würzburg ab. Dort arbeitete er - unterbrochen nur vom Grundwehrdienst in Penzing und Erding - bis 1977. Ab 1978 war er zunächst als Geschäftsführer in der "Buchenmühle«" und von Juni 1979 bis Februar 1985 als Verlagsangestellter beim Lohrer Echo tätig. Dem "Echo" blieb er einige Jahre noch als freier Mitarbeiter erhalten.
Ab 1985 im Rathaus
Am 1. März 1985 wurde er bei der Stadt Lohr eingestellt. Als Mitarbeiter der Hauptverwaltung eingesetzt, war Emmert bis Mitte Februar 2009, ehe er in den Vorruhestand wechselte, die erste Anlaufstelle für die Bürger beim Betreten des neuen Rathauses an der Pforte, aber auch für die Nutzer der Tiefgarage unter dem Schlossplatz, wenn es dort Probleme gab.
In Kontakt mit den Lohrer Bürgern bleibt Emmert nach wie vor durch die Wertstoffstelle im städtischen Bauhof. Dort ist er seit dem Juli 1995 im 14-tägigen Turnus zweimal in der Woche nebenberuflich tätig.
Der seit 1976 mit Siglinde, geb. Völker, verheiratete zweifache Vater und Großvater einer Enkeltochter hat nach wie vor einen ausgefüllten Tag. Wer den "Emmerts Joffel" kennt, der weiß, dass er noch genug Aufgaben hat. Dazu gehört auch der Garten am Kaibach. Derzeit kümmert er sich vor allem um den Umbau seines Wohnhauses an der Ecke Vorstadtstraße/Untere Brückenstraße. Dem Fußballsport im TSV Lohr ist er seit 1961 eng verbunden, als er als Zwölfjähriger in der Jugend zu spielen begann. Der "Flügelflitzer" stürmte als Spieler für den TSV Lohr bis 1980.
Für die Fußballjugend
Doch schon während seiner aktiven Zeit begann sein ehrenamtliches Engagement in der Jugendarbeit. Als 23-Jähriger wurde er Jugendleiter. Er betreute und trainierte zudem Jugendmannschaften über 20 Jahre lang im TSV. Von 1980 bis 1984 fungierte er zudem als stellvertretender Abteilungsleiter.
1993 wechselte Josef Emmert in die Jugendarbeit beim Bayerischen Fußballverband (BFV), zunächst als Gruppenjuniorenleiter, seit 1999 als Kreisjuniorenleiter. Auf unterfränkischer Ebene war er seit 2000 stellvertretender Bezirksjuniorenleiter, ehe er 2006 kommissarisch diesen Posten ganz übernahm. Von 2010 bis 2014 war er schließlich Bezirksjuniorenleiter. Die Verbandstätigkeit als Anlaufstation für alle Jugendfußballer in Unterfranken verlangte ihm viel ab an Zeit und Nerven.
Von 1982 bis 2006 war Emmert zudem als Schiedsrichter auf den Sportplätzen unterwegs. In der Schiedsrichtergruppe Lohr/Gemünden/Marktheidenfeld stellte er sich als Schriftführer zur Verfügung. Weitere Posten wie Elternvertreter in der Berufsschule (1996), die Arbeit im Festzugausschuss 1982/1983, die Pfarrgemeinderatstätigkeit von 1986 bis 1990 oder die rund 30 Jahre bis 2014, die er als Schatzmeister der Gebietsverkehrswacht Lohr fungierte, runden sein außergewöhnliches ehrenamtliches Leben ab.
Als Mesner im Einsatz
Doch kaum hatte er 2014 einige Posten aufgegeben, kam wieder ein neues Betätigungsfeld hinzu. Seit 2015 versieht er im Team mit Ursula Bauer und Alois Maier den Mesnerdienst in der Lohrer Pfarrkirche St. Michael. Für den Ministranten aus der Kindheit schließt sich damit ein Kreis. Nach wie vor ist er zur Stelle, wenn bei Festen, bei der Bewirtung bei den Heimspielen der TSV-Fußballer oder in der AH-Gemeinschaft Hilfe gebraucht wird.
Emmert erfuhr zahlreiche Ehrungen. Höhepunkt war 2014 die Auszeichnung durch Innenminister Joachim Herrmann mit der "Ehrenmedaille für besondere Verdienste im Sport".
