(ella) Neben drei Kindern und fünf Enkelkindern gratulierten viele Verwandte und Freunde Emma Pfenning, die in Schollbrunn ihren 90. Geburtstag feierte.
Geboren wurde Emma Pfenning am 26. September 1919 in Hasselberg, wo sie als drittes unter fünf Geschwistern aufwuchs. Bereits in ihren Kinderjahren musste sie kräftig in der elterlichen Landwirtschaft anpacken. Nach der Entlassung aus der Volksschule fand die Jubilarin eine Anstellung im Gasthaus „Stern“ in Hasloch und später im Gasthaus „Sonne“ in Schollbrunn.
Dort lernte sie ihren Mann, den einheimischen Rudolf Pfenning kennen, der aus seiner Bäckerei die Brötchen in die „Sonne“ lieferte. 1939 traten beide vor den Traualtar. Ein halbes Ehejahr war vergangen und ihr Mann Rudolf wurde zu den Waffen gerufen. Während der Kriegsjahre betrieb Emma Pfenning unter schwierigsten Bedingungen die Bäckerei mit ihrem Schwiegervater Johann weiter und versorgte die Einwohner und Gasthäuser weiter mit dem lebenswichtigen Brot. Nach Kriegsende wurden Bäckerei und Nebenerwerbslandwirtschaft weiter betrieben. Rudolf Pfenning kehrte schwer gezeichnet aus der Kriegsgefangenschaft heim. Letztlich starb er an den Folgen im Jahr 1971. In der Bäckerei und in der Landwirtschaft ruhte die Arbeit oft auf den Schultern von Emma Pfenning, die sich nie etwas anmerken ließ und bis an die Grenzen der Kräfte arbeitete. Ihre im Holzofen gebackenen „Weck“ waren bis nach Frankfurt bekannt. Von dort kamen an den Wochenenden Kunden angefahren, um bei Pfenning die gebackenen Köstlichkeiten einzukaufen. Nach einem Herzinfarkt 1983 musste sie Bäckerei und Landwirtschaft aufgeben.
Die Jubilarin lebt mit der Familie ihres Sohnes Kurt im umgebauten Gebäude der ehemaligen Bäckerei. Versorgt wird sie von ihrer Schwiegertochter Kathrin; sie ist auf ständige Hilfe angewiesen. Eine besondere Freude sind für Emma Pfenning die im Haus lebenden Enkelkinder Lisa und Timo.