(ka) Eigentlich ging es im Bauausschuss des Kreistages am Mittwoch um den Haushalt für 2009. Doch auch das Wetter kam zur Sprache. Der Winter gehöre zu den zehn kältesten der letzten hundert Jahre, erklärte Gerhard Pülz von der Tiefbauverwaltung, und dass die für den Winterdienst eingeplanten 220 000 Euro vermutlich nicht reichen werden. 190 000 Euro sind nämlich bereits ausgegeben.
Insgesamt werden in den neuen Kreishaushalt 885 700 Euro für den Unterhalt des Kreisstraßennetzes eingestellt, nicht ganz 10 000 Euro mehr als in den aktuellen. Als Hauptgrund nannte Pülz gestiegene Kraftstoffkosten.
Zu den Straßenbrücken hatte er gute Nachrichten: Ihre technische Überprüfung dokumentierte bis auf zwei Ausnahmen tadellose Zustände. Gerichtet werden müssen die Ziegelbachbrücke bei Hofstetten und die Hubertusbrücke bei Windheim, letztere ist schon im Investitionsprogramm enthalten. Insgesamt 105 000 Euro sind für einen neuen Streuautomaten sowie ein Transportfahrzeug des Bautrupps Lohr eingeplant, eine neue Baustellenampel mit Funksteuerung kostet 7000 Euro.
Ausführlich vorgestellt wurden die geplanten Investitionen in das Kreisstraßennetz:
Das 950 Meter lange Teilstück zwischen Burgsinn und Gräfendorf (MSP 17) soll von Juni bis August saniert werden, die Planung dafür wurde 2008 erstellt. Es erstreckt sich von der Neubaustrecke nach Burgsinn bis zum Ende der erste „U-Kurve“ am Berg. Von 800 000 Euro Gesamtkosten sind heuer 600 000 Euro eingeplant, wofür 263 000 Euro Zuschüsse erwartet werden.
Seit September 2008 und noch bis zum Spätsommer 2009 läuft der Ausbau der Ortsdurchfahrt Altbessingen (MSP 1). Im Haushalt wird heuer eine halbe Million Euro dafür eingeplant, gut die Hälfte (254 000 Euro) muss der Kreis aufbringen; als Gesamtkosten sind 1,1 Millionen Euro angesetzt.
Schon fertig sind der Triefensteiner Berg (MSP 36), die Haushaltsreste von 130 000 Euro werden für die Restarbeiten und den Grunderwerb mehr als ausreichen, und die Ortsdurchfahrt Aschfeld. Ein Kanalanschluss sowie Vermessung und Grunderwerb werden rund 200 000 Euro kosten, an Haushaltsresten sind 340 000 Euro vorhanden.
Schon seit September 2007 ist die Ortsdurchfahrt Bischbrunn für den Verkehr freigegeben, die Ortsumgehung Karlburg sogar schon seit 2006. Dennoch ist der Grunderwerb jeweils noch nicht ganz abgeschlossen und wird mit 92 000 Euro (Bischbrunn) und 100 000 Euro (Karlburg) Haushaltsresten finanziert.
Keine Ausbauten sondern großflächige Erneuerungen der Fahrbahndecken sind auf der Freistrecke Weickersgrüben zur Staatsstraße 2434, und der Freistrecke Binsbach bis zur Landkreisgrenze vorgesehen. In Steinbach soll eine Bushaltestelle entstehen. Dafür sind 265 000 Euro vorgesehen.
Nur Planungskosten fallen heuer für die Sanierung der Hubertusbrücke (MSP 26) bei Windheim an; die eigentlichen Bauarbeiten sind für 2010 mit einer halben Million Euro vorgesehen. Ähnliches gilt für die Ortsdurchfahrt von Habichsthal (Bau 2010 bis 2012, 1,5 Millionen Euro Gesamtkosten). Die Planungskosten sind in den 100 000 Euro „externe Planungskosten“ des Haushaltes enthalten.
Für 2009 summieren sich die Ausgaben für die Kreisstraßen auf 1,1 Millionen Euro, wovon der Kreis 591 000 Euro aufbringen muss. Die Gesamtkosten betragen fast vier Millionen Euro.
Auch nach 2010 wird der Unterhalt des 262 Kilometer langen Kreisstraßennetzes viel Geld kosten. Im Kreistag war von 14,67 Millionen Euro die Rede, wovon fast sechs Millionen Euro allein auf die Mainbrücke Gemünden entfallen.
Die weiteren Straßenbauprojekte sind: Freistrecke Schachserhof zur Staatsstraße 2294 (zwei Millionen Euro), die Ortsdurchfahrten von Bergrothenfels, Marienbrunn, Hafenlohr und Kreuzwertheim (je 1,5 Millionen Euro), die gepflasterte Freistrecke von Esselbach zur Staatsstraße 2312 (500000 Euro) und die Ortsdurchfahrt Hasloch (250000 Euro). In Kreuzwertheim soll die Ortsdurchfahrt zusammen mit der (alten) Mainbrücke saniert werden, weil die Straße so nur einmal gesperrt werden muss.
Bei der Kreismülldeponie stehen Haushaltsresten von 480 000 Euro Ausgaben von 210 000 Euro gegenüber. Geplant sind ein Containerplatz für Bauschutt, Nachsaat und Profilierung der rekultivierten Flächen, eine Lagerhalle für Bigbags, eine Lagerfläche für gering belasteten Erdaushub, Mineralfasern und Eternitplatten sowie verschieden Planungen. Neue Container sollen 9000 Euro kosten. Für den bis 2014 vorgesehenen Betrieb der Deponie sind im Tiefbauetat heuer 126 700 Euro vorgesehen (ohne Sickerwasserentsorgung; diese gehört zum Bereich Abfall).
Der Bauausschuss stimmte zu und empfiehlt dem Kreistag das Gleiche.