Der CSU-Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann aus Retzbach (Lkr. Main-Spessart) wirft der SPD-Justizministerin Passivität im Kampf gegen sexuellen Kindesmissbrauch vor. In einem Brief an Katarina Barley, der der Redaktion vorliegt, spricht er von unerträglichem "Stillstand". Hoffmann nimmt dabei auch auf den Würzburger Kinderporno-Skandal Bezug, bei dem Ermittler auf dem Handy eines 19-Jährigen "mehr als 67.000 kinderpornografische Bilder und Videos" gefunden hätten. Der Fall zeige, dass Kinder besser geschützt werden müssten.
Hoffmann erinnert an die Vereinbarung im Koalitionsvertrag, dass schon der Versuch des "Cybergroomings" – also die Kontaktaufnahme von Erwachsenen zu Minderjährigen über das Internet – unter Strafe gestellt werden müsse. Zuletzt habe Barley im vergangenen November eine Initiative angekündigt. Seitdem, so der CSU-Politiker, "sind fünf lange Monate vergangen", ohne dass das Justizministerium tätig geworden sei.
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