Einstimmig wurde Herbert Hemmelmann (55) bei der Nominierungsversammlung der CSU im Pfarrheim zum Bürgermeisterkandidaten gekürt. Viele Nominierungen dieser Art verlaufen intern. In Himmelstadt stand die Versammlung auch Nicht-Mitgliedern offen. 26 Stimmberechtigte und sieben Gäste nahmen teil. Hemmelmann war der einzige Kandidat. Vorgeschlagen hatte ihn die Vorstandschaft des CSU-Ortsverbands.
Der frisch gekürte Kandidat hatte eine ganze Liste von Zielen mitgebracht, „die wir schon seit Jahren vor uns herschieben“. Er wolle neues Bauland erschließen und zugleich den Altort wiederbeleben. Einen Teil der Gebiete „Mausberg 4“ und „Mausberg 5“ könnte man an Bauträger übergeben, denn für manche Bauinteressierte sei der Aufwand zu groß, sich selbst um die Planung und alles Weitere zu kümmern. Himmelstadt hat rund 1600 Einwohner.
Wichtig sei es, für die Klosterscheune einen Investor zu finden, der diese „aus sicheren Füßen“ saniert. Die Ideen reichen von betreutem Wohnen bis hin zu einem Radhostel. Den bisherigen Interessenten sei aber das Vorhaben wohl über den Kopf gewachsen. Wichtig sei auch, die Nahversorgung über einen Lebensmittelmarkt oder einen Dorfladen sicherzustellen.
Neue Gewerbeflächen
Für Himmelstadter Unternehmer wolle er neue Gewerbeflächen erschließen. Er könne sich dies nördlich der Zufahrt zur B 27 vorstellen – also gegenüber des bisherigen Gewerbegebiets.
Thema Freizeitgestaltung: Im „Himmelspark“ sollte ein „vernünftiger“ Spielplatz geschaffen werden. Die jetzigen Spielplätze würden diese Bezeichnungen nicht mehr verdienen. Für Vereine müssten Lagermöglichkeiten geschaffen werden. Beispielsweise suche der Radfahrverein „Edelweiß“ seit Jahren nach einem Lager.
Um etwas „für die Energiewende“ zu tun, schlägt Hemmelmann neben einer Pedelec-Ladestation auch eine für Autos vor. Für Wohnmobilisten sollte Himmelstadt eine Entsorgungsmöglichkeit für Chemietoiletten schaffen. Die Mobile stehen nach Hemmelmanns Beobachtung täglich am Wendeplatz. Eventuell könnte man eine solche Entsorgungsmöglichkeit am Klosterweg einrichten.
„Als Vereinsmensch“, wie Hemmelmann sich bezeichnete, wolle er Vereine und Arbeitskreis unterstützen. Für die 1200-Jahr-Feier im Jahr 2020 gelte es die Dorfgemeinschaft zu mobiliseren.
Vollzeitbürgermeister
Hemmelmann kündigte an, im Falle seiner Wahl seinen „Job“ als Wahlkreisgeschäftsführer der CSU Main-Spessart zu kündigen. „Teilzeitbürgermeister in Himmelstadt geht nicht.“ Man müsse arbeiten wie ein hauptamtlicher Bürgermeister. Vom Salär des nebenamtlichen Bürgermeisters – rund 2500 Euro netto – könne man zwar leben, aber er wolle sich nicht schlechter stellen als bisher, sprach Hemmelmann offen auch dieses Thema an. Daher werde er nebenbei einen kleinen Job haben.
Ein Versammlungsteilnehmer wollte wissen, ob der Gemeinderat die Hauptamtlichkeit beschließen könne. Das hätte drei Monate vor der Wahl sein müssen, erklärte Hemmelmann. Die nächste Gelegenheit werde somit 2026 sein, wenn die Amtszeit des jetzt zu wählenden Ortsoberhaupts endet. Der Gemeinderat werde dann abzuwägen haben, ob der hauptamtliche Bürgermeister (Besoldungsgruppe A 13) die Zusatzkosten wettmacht.
Herbert Hemmelmann ist verheiratet und hat sieben Kinder. Seit 1996 gehört er dem Gemeinderat Himmelstadt an. Derzeit ist er dritter Bürgermeister.