Weit weniger spektakulär als es die Tagesordnung vermuten ließ, gestaltete sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Karbach der Punkt "Anfrage zu den Voraussetzungen für einen Austritt aus der Verwaltungsgemeinschaft". Vielmehr verlas Bürgermeister Bertram Werrlein den jetzt erst eingetroffenen Sachbericht des VG-Geschäftsstellenleiters Helmut Fuchs, den der Marktgemeinderat bereits in der August-Sitzung 2020 gefordert hatte. Damals waren der Geschäftsführer sowie die Vorsitzenden Achim Müller, Michael Gram und Volker Hemrich in der Karbacher Gemeinderatssitzung anwesend, bei der die Frage nach den Voraussetzungen für einen Austritt aus der VG aufkam. Wie nun dem Schreiben von Fuchs zu entnehmen war, ist ein Austritt nur bei einer Einwohnerzahl von mehr als 2000 möglich, da nur dann die Leistungsfähigkeit der Gemeinde gegeben sei. Derzeit zählt die Marktgemeinde 1498 Einwohner. Ansonsten müsste sich die Gemeinde mit mindestens einer oder weiteren Kommunen zu einer neuen Verwaltungsgemeinschaft zusammenschließen.
Darlehen über zwei Millionen Euro aufgenommen
Das Ortsoberhaupt informierte das Gremium außerdem über den Ortstermin zusammen mit zwei Feldgeschworenen, bei dem die Straßenentwässerung am Hohen Rain begutachtet worden war. Der Termin war in einer früheren Sitzung angeregt worden, weil zuletzt nach Regenfällen der benachbarte Acker unter Wasser stand, dies vor dem Ausbau der Straße jedoch nicht so gewesen sei. Wie Werrlein nun berichtete, wurde das Gefälle des Grabens kontrolliert und bauseits keine Mängel festgestellt.
Einstimmig erteilten die Ratsmitglieder dem Bauantrag zum Neubau einer landwirtschaftlichen Maschinenhalle auf dem Grundstück Flurnummer 4508 ihr Einvernehmen. Ebenfalls geschlossen stimmten sie der Vergabe für das Gewerk Retentionsfläche landschaftsgärtnerische Arbeiten beim Kindergarten-Neubau an die Firma Roth in Karbach zum Preis von 23.258,79 Euro zu sowie dem zweiten Nachtrag für das Gewerk Gala-Bau in Höhe von 11.620,35 Euro.
Auch der Beschluss zur Aufnahme eines Darlehens bei der Sparkasse Mainfranken in Höhe von zwei Millionen Euro zur Überbrückung verspätet eingehender Fördergelder für den Kindergarten fiel einstimmig. Das Angebot der Sparkasse Mainfranken mit einem Zinssatz von 3,20 Prozent erwies sich als das günstigste, wobei auf Anregung von Ralf Freund geprüft werden müsse, ob eine Sondertilgung möglich ist.
Radweg nach Karbach wird erst 2023 fertig
Geschlossen stimmte das Gremium außerdem der Zweckvereinbarung "Zusammenarbeit bei Verwaltungsaufgaben im Kultur- und Freizeitrelevanten Bereich" in der Kommunalen Allianz zu. Hier kommen Kosten von 183 Euro pro Jahr auf die Gemeinde zu, eine dauerhafte Zusammenarbeit wird angestrebt.
Wie das Werrlein am Ende informierte, wurde beim Radweg zwischen Birkenfeld und Karbach inzwischen die Tragschicht aufgebracht und die Anbindung der Feldwege ist erfolgt. Die Deckschicht werde jedoch, entgegen der ursprünglichen Planung, erst im Jahr 2023 aufgetragen.
Am neuen Kindergarten sind dagegen die Asphalt- und Pflasterarbeiten im Bereich des Hauptzugangs erledigt, sodass das Gebäude ab dieser Woche über den Haupteingang zugänglich ist. Erfreulicherweise seien in den letzten Tagen und Wochen zahlreiche Sach- und Privatspenden für die Kita eingegangen, für die sich Werrlein herzlich bedankte.