Große Kultur am kleinen Ort bot Leiterin Grollmann mit dem Chor und dem zwölfköpfigen Orchester (Leitung Thomas Grön). Die aufwändige Bühnendekoration, Kostüme, Maske, Schauspiel, Gesang, Tanz und Musik ergaben zusammen einen Augen- und Ohrenschmaus. Dabei stand „Zeitdruck hinter dem gesamten Projekt“, bekannte die Chefin. Zu Pfingsten erhielten die Kinder ihre Texte. Marlies Grollmann begeistert: „Es ist für alle Mitwirkenden im Chor eine Freude zu sehen, wie sich die Kinder und Jugendlichen weiter entwickeln.“
„Das Gold der Inkas“ ist ein Musical für junge Leute, geschrieben von Rainer Butz für ein musikalisches Gymnasium. Grollmann hatte es ausgesucht, um möglichst viele Kinder und Jugendliche darstellerisch und gesanglich zu beteiligen. Der Autor stellte am Beispiel der Eroberung des Inkareiches durch die Spanier dar, wie zwei völlig fremde Völker, Kulturen aufeinander treffen.
Unüberwindbar scheinen zunächst die Unterschiede wie Sprache, Religion und Lebensart. Im Musical kommen sich die spanischen Soldaten und die Inkas durch Musik und Tanz voller Lebensfreude näher. Die vermeintlich zivilisierten spanischen Machthaber reagieren mit Unverständnis und Ignoranz. Von Habgier und Machthunger getrieben, wollen sie das Inkareich zerstören. Wie viele Völker Südamerikas gingen die Inkas schließlich durch europäische Invasoren unter.
Das Musical beginnt im Vökerkundemuseum in Lima. Helena Röhrig als Museumsführer Pedro führt ein in die versunkene Zeit der Inkas und in ihren verzweifelten Kampf gegen die Fremden. Das Stück zeigt die dramatischen Ereignisse um König Atahualpa, seine Schwester Huoco, den Oberpriester und Felipillo, den Dolmetscher.
Tiefgründige Geschichte
Atahualpa bleibt Geisel der Spanier, bis alle Goldschätze seines Reiches an die Eroberer ausgehändigt sind. Der König erlangt die versprochene Freiheit nicht wieder! Er wird am 29. August 1533 hingerichtet. Auf Intervention von Pater Vicente sieht Kaiser Karl V. (Don Carlos) davon ab, ihn auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen, da er sonst nicht in die Ewigkeit zu Sonnenvater Indie eingehen kann. Eine tiefgründige Geschichte, unterlegt mit wunderschönen Liedern und Musik, die beiden Kulturen entspringen.
In den Hauptrollen waren Tim Schöps als Inkakönig Atahualpa und Tina Müssig als dessen Gegenpart, der spanische General Francisco Pizarro, zu sehen. Ausdrucksstark wie die beiden bildeten auch Theresa Hartmann und Stefanie Pietsch als Kaiser Karl und seine Gemahlin Donna Isabella ein ideales Gespann – sie kokett, immer auf Schein und Reichtum bedacht; er als Vermittler und darauf bedacht, ihre Gier zu befriedigen, um ihre Gunst nicht zu verlieren.
Marlies Grollmann gelang mit Kompetenz und sicherem Gespür eine stimmige Inszenierung. Mit viel Gefühl und Herzblut singen und tanzen der Chor und die Solisten des Kinder- und Jugendchors Karbach. Engagierte junge Musiker im Musicalorchester um Thomas Grön zaubern gleichermaßen gekonnt spanischen Freudentaumel wie peruani-sche Gebete. Geschickt wurden die auf die St.-Vitus-Pfarrkirche hinauf führende Treppe sowie die erste Etage der Felsenanlage ins Spiel einbezogen.
Birgitt Wechsung und Bürgermeister Kneipp dankten am Ende der Leiterin Marlies Grollmann mit Blumensträußen für das Musical: „Ihr habt uns den wunderschönen Abend vergoldet!“, sagte Kurt Kneipp. Blumen gab's auch für den Leiter des Orchesters, Thomas Grön, und Helga Balzert für die Ausstattung des Chores mit Kostümen.
Die Mitwirkenden
Bühnenbau: Stefan Schmelz, Heinrich Schmelz, Frank Bertulat-Schöps, Erwin Krug, Klaus Mohr, Roland Schlichting, Detlev Schrauth, Jürgen Trapp und Heribert Zorn. Bühnenbild: Ute Bager. Bühnendekoration: Sigrid Röhrig, Helga Balzert, Simone Wukovich. Kostüme: Helga Balzert. Choreographie: Marlies Grollmann. Maske: Claudia Müssig, Christine Feike; Anja Roth; Elisabeth Schebler. Souffleuse: Helma Schürger und Ruth Amann-Schubert-Rügmer. Tontechnik: Bernd Gebert. Lichttechnik: Jo König.
Orchester: Violine: Katharina Salomon, Quynh-Anh, Nguyen-Xuan; Cello: Mareike Väthröder; Blockflöte: Julia Weis; Querflöte: Lena Sebold; Trompete: Gunther Dinziol; Jürgen Pfister; Saxophon: Sandra Emmert; E-Bass: Lukas Keller; Percussion: Julia Kohlhepp; Schlagzeug: Andreas Kohlhepp; Klavier: Thomas Grön. Gesamt-Leitung Musicalorchester: Thomas Grön Gesamtleitung: Marlies Grollmann.
Die Darsteller: Spanische Familie/Museumsführer: Denise Benz, Katja Pietsch, Mareike Pietsch, Laura Müssig und Helena Röhrig. Vormalige Inkas/Inkahofstaat: Tim Schöps, Jana Schürger, Corinna Kentmann und Denise Benz. Inkas/Inkakrieger: Annina Krause, Tim Wechsung, Fabian Zorn, Sarah Willer, Louise Feike, Anna-Lena Schubertrügmer, Theresa Albert, Helena Röhrig, Marcella Roth, Linda Krug. In weiteren Rollen: Emily Boyn, Christina Grollmann, Verena Grollmann, Tina Löser, Maria Mohr, Carola Schlichting, Carolin Schmelz, Cosima Thäns, Jonas Wukovich, Lisa Wukovich. Vormalige Spanier/Spanische Eroberer: Tina Müssig, Rebecca Herrmann, Sandra Liebler, Isabell Heim, Nayomi Polcar, Franziska Laumeister. In weiteren Rollen: Hannah Schrauth, Melanie Liebler, Sabrina Schebler, Luisa Trapp. Spanischer Hofstaat: Theresa Hartmann, Stefanie Pietsch, Tanja Schubertrügmer, Simone Wiegand, Lisa Brandl, Paulina Kraus, Leonie Kraus, Julia Hart. In weiteren Rollen: Caroline Wiegand, Melanie Schmitt und Elisa Mundt.