Die regulären Neuwahlen waren am 20. März gescheitert. Schon zweimal und über insgesamt 14 Jahre führte Karl-Heinz Keller den Verein – zuletzt zwei Jahre parallel zu seiner Arbeit als Karlstadter Bürgermeister. Er habe die Suche nach der neuen Vorstandschaft lange verfolgt und nach reiflicher Überlegung selbst „Ich mache es“ vorgeschlagen, sagte er nach seiner Wahl. Schließlich rücke die Saison näher und er sei ohnehin jeden Tag im Vereinsheim. Eines aber sei sicher: „Das ist jetzt wirklich das allerletzte Mal.“
Die Versammlung wählte den vorbereiteten Wahlvorschlag ohne Gegenstimmen. Nur bei manchen Posten oder Ausschüssen gab es Enthaltungen. Im Ausschuss für Öffentlichkeit und Immobilien ist Matthias Döll der Stellvertreter von Karl-Heinz Keller. Den Ausschuss für Sportbetrieb leitet Tamer Yigit, er stellte sich schon am 20. März zur Verfügung. Sein Amtsvorgänger Klaus Stadtmüller macht als Stellvertreter weiter. Den Leiter des Ausschusses Finanzen, Thomas Hain, unterstützt Rainer Walter. Für Marketing sind Holger Fröhling und Christoph Keller zuständig.
Zum Ausschuss Finanzen gehören auch die Platzkassierer Heinz Hirsch und Wolfgang Ehehalt. Um Zuschüsse kümmert sich Matthias Brönner, um Steuern Michael Breitenbach. Die Kasse prüfen weiter Peter Daumberger und Dieter Full.
Der Vergnügungsausschuss
Der für den Verein wichtige Vergnügungsausschuss – das 90-jährige Bestehen steht 2010 an – besteht aus Heinz Hirsch, Thomas Daumberger, Florian Döll, Julian Gress, Holger Bauerfeind und Wolfgang Ehehalt. Hausmeister bleibt Hans Grün. Neu im Amt ist Schriftführerin Katharina Keller, der bisherige Vorsitzende Günther Pröschel ist künftig als Platzsprecher aktiv.
Betreuer der ersten Mannschaft sind Werner Hombach, Rolf Johannes und Thomas Knoth; Juniorenleiter Thomas Freschner und Claudia Schulheiß. Den Frauenfußball leitet Richard Gehrsitz. Für die kommende Saison hat der FV Karlstadt nun gleich zwei Mädchen- und wieder eine Damenmannschaft gemeldet.
Schwierige Finanzverhältnisse
Karl-Heinz Keller bezeichnete den neuen Vorstand als eine Mannschaft, die ihresgleichen sucht. Damit seien die nächsten zwei Jahre gesichert, aber mittelfristig könne der FV Karlstadt nicht allein über die Runden kommen: Zum Mangel an Kandidaten kämen die schwierigen finanziellen Verhältnisse, die Zuschauer seien letztlich immer die gleichen. Mit Tennis, Kegeln, Rudern und allgemeinen Sportvereinen suchten in Karlstadt viele sportlich äußerst erfolgreiche Vereine Sponsoren.
Die JFG (Jugendfußballgemeinschaft) habe gezeigt, dass ein Zusammenschluss mehrerer Vereine möglich ist. Karl-Heinz Keller wünscht sich, dass sie den FV Würzburg als eine von drei Säulen des Jugendfußballs in Unterfranken ablösen wird.
Ziele des Vereins
Der Verein hat aber auch eigene Ziele: Einen vorderen Tabellenplatz für die erste Mannschaft und eine Stärkung der zweiten Mannschaft. Sie in den letzten Begegnungen der Runde mit Spielern aus der ersten Mannschaft zu verstärken, was die Statuten zwar erlauben aber dem FV Karlstadt viel Kritik einbrachte, dürfe kein Dauerzustand sein, betonte Keller.
Handfest Vorhaben des Vereins sind die Erweiterung des Vereinsheims um zwei Umkleideräume mit Duschen und einem Clubraum für Besprechungen mit der Mannschaft sowie die Wiederherstellung des dritten Sportplatzes. Dem täglichem Training halten die beiden Rasenspielfelder auf Dauer nicht stand.
Neben den Neuwahlen änderte die außerordentliche Mitgliederversammlung auch die Vereinssatzung. In ihr ist nun verankert, dass der Verein seinen ehrenamtlich tätigen bis zu 500 Euro im Jahr als steuer- und sozialversicherungsfreie Entschädigung bezahlen kann. Das war schon bisher möglich, die Finanzverwaltungen bestehen aber bis Ende des Jahres auf eine Aufnahme in die Satzung. Geld fließt dabei in der Praxis nicht sondern die ehrenamtlich Tätigen spenden ihre Vergütung und bekommen vom Verein eine Quittung für die Steuererklärung.