Innerhalb von 34 Jahren hat sich die Firma von einem kleinen Schreibwarengeschäft in der Karlstadter Hauptstraße zu einem der Top Ten unter den bayerischen Handelsunternehmen für Bürobedarf entwickelt. Etwa 40 Mitarbeiter hat Inhaber und Geschäftsführer Karlheinz Schmidt (40) in der Zentrale in der Karlstadter Echterstraße sowie in den Filialen in der Würzburger Theaterstraße, am Handelshof Lengfeld, an der Uni am Hubland – und neuerdings in der Schweinfurter Stadtgalerie.
Angefangen hatte alles 1975. Hildegard Schmidt pachtete das kleine Schreibwarengeschäft Jean Dietz in der Karlstadter Färbergasse. Heute ist im selben Raum der Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter des Modegeschäfts „Street One“. Dort gab es einen der ersten Kopierer von Karlstadt, dort wurden Schulfüller gekauft.
Irgendwann stieg Horst Schmidt, der ursprünglich als Industrie-Meister bei Schmitter tätig war, bei seiner Frau mit ein und belieferte nun auch gewerbliche Kunden. Das Geschäft in der Hauptstraße wurde zu klein. Es folgte Mitte der 80er Jahre der Umzug in die Grobenstraße ins frühere Lebensmittelgeschäft Duttlinger. Durch besondere Leistungen wie Komplettlösungen rund ums Büro und Anpassung an die gestiegenen Kundenanforderungen habe sich das Geschäft so gut entwickelt, dass 1992 in der Echterstraße die heutige Zentrale am heutigen Standort neu gebaut wurde, erzählt Sohn Karlheinz Schmidt.
Der nächste Meilenstein folgte schon 1995 mit der Übernahme der Firma Gustav Kurtze in der Würzburger Theaterstraße. Das Traditionsgeschäft, gegründet 1898, hatte in Würzburg einen hervorragenden Ruf, während Schmidt nicht etabliert war. Daher beließen es die Schmidts zunächst fünf Jahre lang beim alten Namen Kurtze, ehe sie die gesamte Firma in Schmidt & Kurtze umbenannten. Fast gleichzeitig erfolgte der Niedergang von Büro-Faßnacht.
Das dritte Geschäft folgte im Lengfelder Handelshof im Gebäude von Media-Markt. Im Gegensatz zum klassischen Büroausstatter in der Theaterstraße ist es mehr auf den Privatkunden ausgelegt. Dies scheint eines der Geheimrezepte des Unternehmens zu sein: sich immer der Umgebung und dem Bedarf anpassen.
Schließlich folgte die Übernahme des Copy-Shops an der Hubland-Uni neben der Bushaltestelle in der Tiefgarage unter der Uni-Bibliothek – wieder eine völlig andere Ausrichtung.
Seit etwa einem Jahr laufen die Vorbereitungen für den Einzug in die Schweinfurter Stadtgalerie. Gleichzeitig wurde die Zentrale in Karlstadt umgebaut. Das ehemalige Lager ist in Karlstadt nun ebenfalls Verkaufsfläche, die damit auf respektable 450 Quadratmeter angewachsen ist. Zusätzlich wurde ein Lager angebaut. Das sei eine sehr fordernde Zeit gewesen, sagt Karlheinz Schmidt.
In Schweinfurt befindet sich das knapp 200 Quadratmeter große Geschäft im ersten Obergeschoss. Bei der Konzeption wurde Wert gelegt auf ein hochwertiges Ambiente sowie ansprechende Optik. Der Laden in Schweinfurt wird das typische Shopping-Publikum ansprechen, das Zeit hat zum Bummeln.
Im Eingangsbereich befinden sich die Geschenkartikel, hinten die wertigen Produkte von Mont Blanc, Faber Castell und Filofax, dazwischen das klassische Schreibwarensortiment. Drei Vollzeitkräfte und darüber hinaus Teilzeitkräfte werden hier tätig sein. Karlheinz Schmidt erwartet sich von der Stadtgalerie eine große Sogwirkung auf das Umland.
Im vergangenen Jahr haben gaben die Eltern Hildegard und Horst die Firma an Karlheinz Schmidt ab, den mittleren der drei Söhne. Seine Frau Birgit ist ebenfalls seit vielen Jahren mit Engagement und Leidenschaft im Unternehmen tätig. Die 40 Mitarbeiter sind fast durchweg Kaufleute. Die meisten haben in der Branche gelernt.
Drei Techniker haben sich spezialisiert auf Kopierer, Drucker, Faxgeräte und Scanner. Sie warten die Geräte bei den Kunden vor Ort. Zwar kann die Firma Schmidt & Kurtze komplette EDV-Hausanlagen anbieten, doch liegt der Schwerpunkt „auf allem, was druckt“, wie es Karlheinz Schmidt einfach umschreibt. Neben Schreibwaren und Bürobedarf zählen Büromöbel zum Sortiment.