Die Stadt Karlstadt erinnert aus Anlass des 100. Geburtstages des Malers Armin Gehret (1923 bis 2019) an einen ihrer Künstler, der die Stadt früh verlassen, seine Heimat aber nie aus den Augen verloren hat. Mit einer Vernissage eröffnete Bürgermeister Michael Hombach im Foyer der Stadtverwaltung eine Ausstellung mit Werken Gehrets. Sein Sohn Michael steuerte Bilder aus dem Nachlass des Künstlers bei, von denen einige käuflich erworben werden können. Die Ausstellung kann vom 2noch bis 24. November während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung besichtigt werden.
"Die Ausstellung zeigt ein Spiegelbild des Schaffens von Armin Gehret", so Hombach. Mit spitzer Feder habe der Maler, Cartoonist, Grafiker und Zeichner stets humorvoll Charaktereigenschaften und Schwächen der Menschen herausgearbeitet. In seinen Bildern sind oft Anklänge an Karlstadt zu finden. Großzügig habe sich Armin Gehret gezeigt und noch zu Lebzeiten und in seinem Testament mehrere Werke der Stadt hinterlassen.
Altbürgermeister Karl-Heinz Keller konzentrierte sich bei seiner Vorstellung Armin Gehrets auf den Menschen. Gehret stammte aus einer alten Gastwirts- und Metzgersfamilie in Karlstadt. Er zog früh nach Bad Grönenbach und baute im Allgäu ein Autohaus auf. Die Malerei betrieb er zunächst als Hobby, ab dem 55. Lebensjahr widmete er sich ganz seiner Leidenschaft. Die Karlstadter wurden auf den Maler erst spät aufmerksam, da hatte er schon national und international Erfolge zu verzeichnen. Seitdem hat Karlstadt den Künstler in mehreren Ausstellungen gewürdigt. 1996 wurde ihm der Kulturehrenbrief der Stadt Karlstadt verliehen.
"Mit beißender Ironie hat er die Welt aufs Korn genommen", meinte Keller. Sein Werk sei allumfassend, Architektur- und Stimmungsmaler in seinen Venedig-Bildern, genauer Beobachter in seinen Politikerportraits und liebenswürdig überzeichnete bayerische Charaktere. Die musikalische Umrahmung der Vernissage durch die Bläserformation "Die 5 lustigen 7" hätte Armin Gehret gefallen, so Keller in seiner Laudatio.