Elf Flugschüler und drei -schülerinnen aus den Segelflugvereinen Bad Neustadt/Saale, Bad Kissingen, Ebern, Haßfurt, Karlstadt, Ostheim und Schweinfurt wurden von sage und schreibe neun Fluglehrern gehegt und gepflegt. Fünf Schulungsflugzeuge waren im Einsatz, und über 260 Starts wurden in über 55 Stunden Gesamtflugzeit umgemünzt.
Auch die Resultate bis zum Ende der Woche waren beachtlich: Eine Schülerin und drei Schüler wagten ihre ersten Alleinflüge über Karlstadt, und drei fortgeschrittene Schüler nutzten die günstigen Wetterbedingungen der zweiten Wochenhälfte für ihren 50-Kilometer-Überlandflug, der Voraussetzung für die Anmeldung zur Pilotenprüfung ist.
Am Sonntag waren die Teilnehmer angereist: Vom Studenten über den Lehrer, den Zivi, die Flugbegleiterin und den Betriebsschlosser bis zum EDV-Berater war die Truppe bunt gemischt. Aber alle wollten fliegen, fliegen, fliegen.
Zelte werden aufgebaut, man stellt sich vor und wird in die Örtlichkeiten eingewiesen. Am Montag dann miserables Wetter, also Theorieunterricht und Technikvorbereitung - die erfolgreich installierte Wetterabfrage über das Internet macht Hoffnung auf besseres Wetter. Am Nachmittag der erste Flugversuch, der vom wieder einsetzenden Regen rasch gestoppt wird. Als Trost gibt es Bratkartoffeln mit Speck.
Allmählich besseres Wetter
Dienstag wieder keine Thermik, aber ideales Wetter für Schulflüge - rauf, rum, runter, damit Start und Landung klappen. An diesem Tag gehen ASK 21 und Ka 7, die Doppelsitzer, zusammen mit den Einsitzern Ka 6, Ka 8 und LS 4b 73 Mal an den Start, und erst um 20 Uhr wird eingeräumt. Am Mittwoch Morgen, passend zum Wetter, Unterricht in Meteorologie und Luftrecht. Gegen Mittag klart es auf und bis "Sunset" gehen noch 57 Starts in die Luft .
Es folgen zwei Tage, "an denen auch Klaviere fliegen", also mit Hammer-Thermik. 35 Stunden werden geflogen, über 100 Starts verlangen den Windenfahrern in praller Sonne das Äußerste ab - besonders, weil sie beim Fliegen zuschauen müssen. Peter und Ralf starten zu Überlandflügen mit Ziel Haßfurt, wo Peter auch landet, Ralf aber muss in Schweinfurt runter und deshalb noch mal ran.
Den Hintern versohlt
Jan macht seinen ersten Alleinflug abends, als die Luft sich beruhigt und wird nach Fliegersitte mit Blumenstrauß und Hinternversohlen in die Reihe der Freiflieger aufgenommen. Julia fliegt sich am Morgen frei, Ralf und Norbert starten nach Ebern und Bamberg. Norbert muss beim Rückflug in Werneck auf einen Maisacker und wird mit Hänger zurückgeholt. Zu guter Letzt fliegen sich auch am Samstag die beiden Sebastians frei, dann wird noch palavert, das Lager abgebaut und Piloten und Flugzeuge verteilen sich wieder über Unterfranken.
Zufriedene Gesichter bei Flugschülern und Fluglehrern, Freude bei allen Verantwortlichen über gutes Wetter und eine unfallfreie Woche. Dieser Erfolg war nur ohne Komplikationen möglich, weil durch die Mitgliedschaft im Luftsportverband Bayern alle Flugzeuge, Schüler und Lehrer unter einem "Hut" ausgebildet werden und die Kontakte der Vereinsvorstände bei der Bezirksversammlung im Februar die nachahmenswerte Idee erst realisierbar werden ließen.